zum Hauptinhalt

Kultur: Südliches Temperament im nasskalten Winter

Lex Barker Experience brachte am Freitagabend im Lindenpark das Publikum zum Schwitzen

Lex Barker Experience brachte am Freitagabend im Lindenpark das Publikum zum Schwitzen Das Kondenswasser läuft langsam die Wände herunter. Die Menge kocht und ist kaum zu stoppen. Das lange Warten ist längst vergessen. Der Lindenpark platzt am Freitagabend fast aus alle Nähten, immer mehr Menschen drängen nach. Mit viel Applaus werden die neun Musiker der Lex Barker Experience aus Potsdam begrüßt. Von Beginn an wird das Publikum von den Rhythmen mitgerissen. Diese Musik hat ihr ganz eigenes Flair. Vielleicht liegt es an dem Mix der verschiedenen Sprachen, vielleicht aber auch an der undefinierbaren Musikrichtung. In ihren spanischen, französischen, englischen und deutschen Texten verbindet die Band Elemente aus Ska, Reggae, Punk, Latin, Folk und Ragga. Der Großteil der Texte ist nicht zu verstehen, doch die Wirkung der Musik geht dadurch nicht verloren. Ganz im Gegenteil, das Publikum bekommt gar nicht genug davon. In den vorderen Reihen werden schon die ersten Hemden ausgezogen. Der Schweiß fließt nur so, doch für eine Pause ist keine Zeit. Die Jungens von Lex Barker reichen zum Abkühlen und Durchhalten Wasserflaschen von der Bühne. Weder das Publikum noch die Musiker sind zu bremsen. Einen besonderen Akzent in die männlich dominierte Gruppe bringt die chilenische Sängerin Dafne. Auch sie lässt während des Konzerts ihrem Temperament freien Lauf und springt mit ihrer Stimme von einer Oktave in die andere. Das Konzerterlebnis wird durch die Vielfalt der Instrumente gesteigert. Das Zusammenspiel von Kongas über Saxophon bis hin zu Geige, Bass und Gitarre verleihen den Stücken weltmusikalische Besonderheit. Beim Namen Lex Barker denkt die ältere Generation wahrscheinlich sofort an den amerikanischen Schauspieler, doch die Musik der Potsdamer Band hat weniger mit ihm, als mit seinen Filmen zu tun. Beide setzen auf Spaß. Der Spaß an der Musik war es auch, der die neun Freunde 1996 zusammen führte und sie bis heute vereint. Und dieser Spaß ist es auch, der sich im Lindenpark direkt auf die Besucher überträgt. Nach der Vorstellung der einzelnen Bandmitglieder mit einem Solo kündigt sich langsam das Ende des Konzertes an. Doch das Publikum lässt das nicht zu. Die Musiker kommen noch einmal auf die Bühne und geben Zugaben wie eines ihrer ersten Lieder „Die blaue Lagune“. Auch die Dirty Dancing Nummer darf nicht fehlen. Mit dem Zitat von Patrick Swayze „Ich tanze immer den letzten Tanz, dieses Jahr hat es mir einer verboten, aber ich lasse mir nichts verbieten“, stimmen die Musiker eines der letzten Stücke an. Nach tosendem Beifall geht die Gruppe von der Bühne. Das Publikum verlässt schweißgebadet und mit guter Laune den Lindenpark: den nächsten Auftritt von Lex Barker will kaum einer verpassen. Andere haben noch immer nicht genug und tanzen im Keller des Lindenparks weiter zu den Reggae- und Raggaklängen von Irie Vibes Soundsystem. Sophie Jäger

Sophie Jäger

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false