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Potsdam-Mittelmark: Arbeitspause am alten Eisenbahnwaggon

Rekonstruktion eingestellt: Erhoffte Spenden blieben aus, da der Förderverein bislang nicht eingetragen ist

Rekonstruktion eingestellt: Erhoffte Spenden blieben aus, da der Förderverein bislang nicht eingetragen ist Teltow – Die Rekonstruktion des historischen Eisenbahnwagens, die ein Förderverein um den Münchner Diplom-Ingenieur Wolfgang Kämmerer im vergangenen Herbst in Teltow begonnen hat, liegt auf Eis. Berufliche Verpflichtungen Kämmerers sind ein Grund, vor allem aber ist es das fehlende Geld. Eine über den Förderverein erwartete größere Spende sei nicht eingetroffen, weil der Förderverein noch nicht eingetragen ist. Der Münchner und der Förderverein haben das Projekt als Erbe der Arbeitsförderungsgesellschaft (afg) übernommen, der sich ursprünglich die Rekonstruktion vorgenommen hatte, dann aber aufgelöst wurde. So wie der Straßenbahnwagen der Linie 96, der heute an der Potsdamer Straße steht, sollte auch der historische Eisenbahnwaggon hergerichtet werden. Der 80 Jahre alte Waggon, der einst auf der elektrifizierten Vorortstrecke zwischen dem Potsdamer Platz in Berlin und Lichterfelde rollte, war in Elstal entdeckt worden, wo er zwischenzeitlich als Wohnstätte und als Klubhaus eines Sportvereins diente. Nach dem Ende der afg wurde die für die Arbeiten genutzte Holzwerkstatt des einstigen Luftwaffenzeugamtes in Teltow eine Gartenbau-Verkaufshalle, so dass sich für den Fortgang des Vorhabens zunächst weder Platz noch Mittel fanden. Mit Kämmerer interessierte sich schließlich ein Fachmann für die weitere Rekonstruktion des Waggons. Dem Münchener ist bereits eine Dokumentation zu „100 Jahre elektrische Eisenbahnen in Berlin“ zu verdanken. Auf dem Teltomat-Gelände fand sich für den Waggon ein neuer Standort, wo auch die technischen Einrichtungen für die weiteren Bauarbeiten zur Verfügung standen. Im vergangenen Oktober hatte Kämmerer ein von der Öffentlichkeit stark beachtetes Erfolgserlebnis: Ein Spezialtieflader brachte von der Anhalter Bahn bei Osdorf die Drehgestelle und damit die Räder für den aufgebockten Waggon. „Im Sommer könnte der Wagen wieder rollen", meinte Kämmerer im Herbst voller Zuversicht. Die ist aber nun verflogen: „Die Arbeiten sind vorerst eingestellt“, sagte Kämmerer jetzt gegenüber den PNN. „Die Drehgestelle sind mein persönliches Eigentum, die noch nötigen elf Fensterrahmen habe ich wieder abbestellt“, sagt er. Gestorben sei das Projekt allerdings nicht. „Wir werden auf alle Fälle weitermachen“, versicherte Vereinsvorsitzender Thorsten Berndt. Den noch erforderlichen Geldbedarf beziffert er mit etwa 60000 Euro. Wann die Arbeiten weiter gehen, ist noch offen. Nach Aussage von Teltomat-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Kujanek kann der Waggon aber auf dem Gelände an der Ruhlsdorfer Straße stehen bleiben. Georg Jopke

Georg Jopke

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