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Potsdam-Mittelmark: Ein Fuß in der Krankenhaustür

Der Technologietag widmet sich diesmal der Medizintechnik, die den heimischen Markt erobern will

Der Technologietag widmet sich diesmal der Medizintechnik, die den heimischen Markt erobern will Teltow - Globalisierung schön und gut. Dass Firmen wie Somatex aus Teltow mit Hightech für Krankenhäuser Kunden in 35 Ländern haben, stört Geschäftsführer Frank Kniep nicht. Dafür umso mehr, dass der Absatz vor der Haustür nicht recht in Gang kommt. Dabei gäbe es in der Region Berlin-Brandenburg genügend Abnehmer: 120 Krankenhäuser mit fast 40000 Betten. Um daran etwas zu ändern, hat sich Kniep als Mitorganisator des Teltower Technologietages engagiert, der kommende Woche zum zweiten Mal stattfindet und in diesem Jahr erstmals ein eingegrenztes Thema hat, eben die Medizintechnik. Und so hoffen die Unternehmer am 8. April, nicht zuletzt Kontakte zu potentiellen Kunden knüpfen zu können. Somatex etwa für Instrumente, die künstliche Material zum Knochenaufbau mit Spritzen injizieren. Wie Mitorganisator Norbert Gölitzer vom Unternehmerverband Brandenburg gestern vor Journalisten betonte, haben auch eine Chefeinkäufer großer Kliniken und Betreiber wie Charité und Vivantes aus Berlin ihr Kommen zugesagt. Die kaufen ihre Produkte bislang überwiegend von Firmen aus Westdeutschland und Ländern wie den USA und Großbritannien. Hier haben sich Geschäftsbeziehungen über lange Zeit etabliert, große Anbieter überzeugen mit Paketangeboten und günstigen Preisen. Allein auf dem Berliner Markt werden jährlich 600 Millionen Euro umgesetzt. Den wollen die Produzenten aus der Region nun gemeinsam erobern. Dabei spielt Teltow als Standort der Hochtechnologie keine unwichtige Rolle (siehe Kasten). In der gesamten Region gibt es rund 150 Produzenten, nach eigener Einschätzung handelt es sich um einen der stärksten Standorte der Branche in Deutschland. Das erste Problem liege darin, zu den Kliniken Kontakt aufzunehmen, wie Harald Mylord vom Berliner Medizintechnik-Verbund TSBmedici gestern erläuterte. Mylord: „Wenn man bei denen nicht auf der Liste steht, wird man erst gar nicht zu den entscheidenden Leuten vorgelassen.“ Wenn das einmal geschafft ist, gehe es darum, von den Kliniken zu erfahren, wo der Bedarf liegt. Dann könne man versuchen, den zu befriedigen, indem sich mehrere Unternehmen zusammentun. Selbstverständlich verspricht man, gute Qualität zu günstigen Preisen zu liefern, um gegen die internationale Konkurrenz bestehen zu können. Unterstützung erhofft sich Mylord aber auch von der Politik, schließlich würden der Betreiber Vivantes oder die Charité von der öffentlichen Hand unterstützt. Die beiden Wirtschaftsstaatssekretäre aus Berlin und Brandenburg haben ihre Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zugesagt. Außerdem kommen an die 30 Aussteller und knapp 100 Teilnehmer ins Hotel Courtyard by Marriott, insgesamt rund 200 Menschen. Also mehr Zuspruch als im Vorjahr, wie Norbert Gölitzer zufrieden feststellte. Volker Eckert

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