zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Erste Weichenstellung für 51 Häuser an der Föhse

Stadtverordnete stimmten für Aufstellung eines B-Planes

Stadtverordnete stimmten für Aufstellung eines B-Planes Werder. 31 freistehende Einfamilienhäuser und 20 Doppelhaushälften sollen künftig auf der Werderaner „Seemeile“ an der Adolf-Damaschke- und der Eisenbahnstraße gegenüber dem Kino entstehen. So sieht es ein veränderter Bebauungsplan vor, dessen Aufstellung am Donnerstagabend von den Stadtverordneten bei nur einer Gegenstimme beschlossen wurde. Nach den Vorstellungen des Bauherren, der Berliner Immoblien GmbH, sollen auf dem Filetgrundstück direkt an der Föhse vier Reihen zu je 10 bzw. 11 Häusern gebildet werden. Die Wohnräume und Gärten der Doppelhäuser sind nach Osten in Richtung Havel orientiert. Die Doppelhäuser werden durch Garagen bzw. Carports verkettet, so dass die Gärten vom Straßenlärm abgeschirmt sind. Die Grundstücksgrößen betragen etwa 300 Quadratmeter. Die Einfamilienhäuser sollen zwischen den Doppelhäusern und einem öffentlichen Uferpark entstehen. Hier betragen die Grundstücksgrößen zwischen 400 und 550 Quadratmeter. Ursprünglich waren auf der Seemeile hochwertiger Geschosswohnungsbau mit insgesamt 177 Eigentumswohnungen und Tiefgaragen vorgesehen. Dafür gab es jedoch anscheinend keinen Bedarf, so dass das Grundstück seit vielen Jahren brach lag. Allgemein begrüßten die Stadtverordneten fast einhellig, dass dieser „städtebauliche Missstand“ nun behoben werden soll. Im Detail gebe es im Zuge des nun folgenden Bebauungsplanverfahrens jedoch durchaus noch Diskussionsbedarf hieß es. So kritisierte Peter Hinze (PDS), dass laut einem vorgelegten Lageplan von der Einfamilienhaussiedlung aus vier Bootsstege in die Föhse hinein ragen sollen. Da auch am Hartplatz in diesem Jahr ein größerer Steg für 27 Wasserwanderer entsteht, befürchtet Hinze, „dass die natürliche Föhse vor lauter Schiffen bald nicht mehr zu sehen ist“. Allerdings, so musste Bauamtsleiter Axel Wolf auf Hinweis des CDU-Abgeordneten Klaus Behrendt bestätigen, liegen die geplanten Stege bereits außerhalb des B-Plan-Gebietes. Fundamentaler ist die Kritik der Bündnisgrünen an der geplanten Wohnsiedlung. Nach Meinung der Stadtverordneten Gitta Gessinger, vergebe die Stadt hier durch „Phantasielosigkeit“ eine Möglichkeit, vom Festland aus den Naturraum Havel erlebbar zu machen (PNN berichteten). Wie zuvor schon Bürgermeister Werner Große (CDU) zeigte auch der Vorsitzende des Bauausschusses, Wolfgang Gäding (CDU), kein Verständnis für die bündnisgrüne Kritik. „Ursprünglich gab es hier für eine 3- bis 4-geschossige Riegelbebauung bereits einen rechtskräftigen Bebauungsplan. Wir sind froh, dass das nicht realisiert wurde“, betonte der Ausschussvorsitzende. Realität sei, dass das Grundstück an einen privaten Investor verkauft wurde, mit dem sich die Stadt im weitern Verfahren auseinander zu setzen habe. Zum Beispiel wäre es möglich, nur einen Steg parallel zum Ufer zu bauen. Große erinnerte daran, dass auf dem Grundstück noch 1992 ein maroder Dreigeschosser sowie „Hütten“ und „Datschen“ standen. Das Ufer sei völlig unzugänglich gewesen. Im Bebauungsplan werde nun jedoch ein öffentlicher Bereich am Wasser fixiert, was ein enormer Fortschritt wäre. Hagen Ludwig

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false