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Potsdam-Mittelmark: Langer Winter, heißer Sommer Einbußen bei Gartenbaufirmen

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Langerwisch. Wie die Landwirtschaft haben auch die Gartenbaubetriebe in diesem Jahr Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Margarete Löffler, Sprecherin des Landesverbands Gartenbau Brandenburg e.V., betonte aber, dass die Ausfälle bei weitem nicht so hoch sein würden. So spricht der Geschäftsführer des Rosenguts Langerwisch, Gerhard Bräutigam, von Einbußen im Bereich von 100000 Euro bei einem Jahresumsatz von normalerweise 2,5 Millionen. Die Betriebskosten seien leicht gestiegen. Grund sei an erster Stelle der lange Winter gewesen: Er habe zu hohen Heizkosten und Frostschäden geführt. Zudem seien die Leute nicht in der sonst üblichen Frühlingskauflaune für Primeln und Stiefmütterchen gewesen, sie seien deshalb zum Teil unter Herstellungskosten verkauft worden. Erst bei der Balkonbepflanzung ging es dann wieder aufwärts. Aber auch die extreme Sommerhitze habe die Leute nicht in gewohntem Maß in den Gartenmarkt des Rosenguts getrieben, der Absatz bei den großen Abnehmern in der Region ging ebenfalls etwas zurück. Zusätzliche Kosten sind durch stärkere Bewässerung entstanden, außerdem seien viele Kulturen um drei Wochen verfrüht, verbrannt oder ausgegeilt. „Vor Verzweiflung haben wir im Juli Chrysanthemen an die Pflanzenbörse in Lülling geschicket und haben sie dort für 10 Cent das Stück verkauft – das waren kaum die Fahrkosten.“ Jetzt hofft Bräutigam auf einen möglichst langen Spätsommer, vor Frosteinbruch wolle er noch etwa 30000 Chrysanthemen an den Mann bringen. Um auch angesichts unabsehbarer, künftiger Wetterkapriolen Betriebskosten zu sparen, will Bräutigam bis Januar eine Holzhackschnitzelheizung einbauen lassen. 20 bis 25 Prozent Heizkosten will er damit sparen. Weitere Vorhaben sollen helfen, die Qualität weiter zu verbessern: Noch in diesem Jahr sollen ein Cabrio- und ein Foliengewächshaus entstehen. Das Cabriogewächshaus kann bei der Abhärtung z.B. von Balkonkulturen helfen. Das Foliengewächshaus ist u.a. zum Überwintern von Rosen gedacht. Die Planen würden durch ihre besondere Filterwirkung zur besseren Blütenausbildung führen. 900000 Euro kosten beide Hallen, 30 Prozent fördert das Agrarministerium. HKX

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