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Magna Park Werder, das Gewerbepark an der A10.

© Pnn/Andreas Klaer

Nach der geplatzten Veganz-Ansiedlung: Edis räumt Mängel bei Stromversorgung ein

Das Netz für das Gewerbegebiet Magna Park in Werder (Havel) soll jetzt ausgebaut werden - dafür muss der Energieversorger mehrere Millionen Euro investieren.

Nach der geplatzten Ansiedlung der Veganz-Lebensmittelfabrik in Werder (Havel) hat der Energieversorger Edis eingeräumt, dass er das Gewerbegebiet im Magna Park im Ortsteil Plötzin bislang nicht mit genügend Strom für große Betriebe versorgt. „Aktuell befindet sich Edis in der technischen Planungsphase für den vorgesehenen Netzausbau, die auf Hochtouren läuft“, sagte Sprecher Danilo Fox auf Anfrage.

Wann das Netz leistungsstark genug ist, will Edis jedoch nicht sagen. Es werde eine „Investition in das örtliche Mittelspannungsnetz in Millionenhöhe erforderlich“, die nach der erfolgten Einigung mit dem Eigentümer des Magna Parks, dem Immobilienlogistikanbieter GLP, jetzt vorbereitet werde. Wie es dazu kommen konnte, dass Veganz die Fabrik-Ansiedlung geplant hat, ohne zu wissen, dass es nicht genug Strom gibt, bleibt offen. „Wir hatten bereits viel investiert, Miete gezahlt“, so Veganz-Chef Jan Bredack.

Dann habe es zunächst geheißen, dass die von Veganz vorgesehenen Photovoltaikanlagen für Strom aus Erneuerbaren Energien für die Fabrik aus Statikgründen nicht in ausreichender Zahl auf das Dach der Halle montiert werden dürften. „Wir hätten ein Megawatt auf dem Dach gebraucht, stattdessen waren nur 300 Kilowatt möglich“, so Veganz-Chef Bredack. Anschließend habe Edis mitgeteilt, dass nicht genügend Strom für die Produktion zur Verfügung stünde.

Wir hätten ein Megawatt auf dem Dach gebraucht, stattdessen waren nur 300 Kilowatt möglich.

Veganz-Chef Jan Bredack

Edis weist dies indirekt zurück. Der Energieversorger habe „in der Vergangenheit bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass - sofern die vorhandenen Kapazitäten des Gewerbeparks vollständig ausgeschöpft werden - eine umfangreichere Verstärkung des dortigen Stromnetzes erforderlich wird“, so Sprecher Fox. Um ein „punktuelles weiteres Wachstum“ des Gewerbeparks dennoch zu ermöglichen, habe Edis soweit möglich Netzverstärkungen, beispielsweise in Form eines abschnittsweisen Austauschs von Mittelspannungskabeln, laufend getätigt.

Dass der Magna Park nicht längst ans leistungsfähige Netz angeschlossen ist, liegt nach der Darstellung von Edis an der erst jetzt erfolgten Einigung mit der Eigentümergesellschaft, dem Unternehmen GLP. Diese habe „eine gewisse Zeit in Anspruch genommen“, so der Edis-Sprecher. GLP selbst wollte sich zu dem Vorgang nicht äußern.

Für das CDU-regierte Werder (Havel) ist die geplatzte Ansiedlung eine Pleite. Man begrüße, dass Edis und die GLP nun an einer „belastbaren Lösung“ für eine „nachhaltige Entwicklung“ des Magna Parks arbeiteten, so der Erste Beigeordnete Christian Große (CDU). Veganz aber wird wohl nicht zurückkommen. „Wir haben viel Stau und müssen dringend produzieren“, so Chef Bredack. Die neue Produktionsstätte soll jetzt stattdessen im Raum Potsdam entstehen.

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