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Potsdam-Mittelmark: Ortsumgehung kündigt sich mit Sperrung an Wildenbrucher Straße ab Februar drei Monate dicht

Michendorf - Die Bauarbeiten zur Ortsumgehung Michendorf werden zur dreimonatigen Sperrung der Wildenbrucher Straße zwischen Langerwisch und Wildenbruch führen. Sie wird ab Februar für den Transport von 130000 Kubikmetern Erdreich von der Baustelle zum Dreieck Nuthetal genutzt, im Minutentakt sind dann Laster unterwegs.

Michendorf - Die Bauarbeiten zur Ortsumgehung Michendorf werden zur dreimonatigen Sperrung der Wildenbrucher Straße zwischen Langerwisch und Wildenbruch führen. Sie wird ab Februar für den Transport von 130000 Kubikmetern Erdreich von der Baustelle zum Dreieck Nuthetal genutzt, im Minutentakt sind dann Laster unterwegs. Der Erdaushub soll für einen Lärmschutzwall Verwendung finden – nicht für die Ortsumgehung, sondern für das Autobahndreieck, das ab Ende des Jahres ausgebaut wird. Michendorfs Ordnungsamtsleiter Peter Richter überraschte mit der Nachricht am Montagabend den Hauptausschuss. Laut Richter haben Verhandlungen mit dem Auftragnehmer für die Ortsumgehung, der Firma Matthäi, zu der Lösung geführt. Die hatte im Dezember angefragt, ob es für den Erdtransport nicht eine bessere als die in der Ausschreibung anvisierte Lösung gebe. Ursprünglich sollte die Erde mitten durch Michendorf ihr Ziel erreichen: Von der Baustelle sollten Sattelzüge über L73 und L77 auf die alte B2 und von dort auf die A10 rollen. In Höhe der Grenzstraße in Wildenbruch hätte es eine Baustellenabfahrt gegeben, dort ist eine Deponie eingerichtet. „Es wäre eine Zumutung, täglich 700 Laster mitten durch Michendorf fahren zu lassen“, sagte Ordnungsamtsleiter Richter. Deshalb habe man nach einem Kompromiss gesucht. Der sieht so aus, dass der Aushub über Baustellenwege und Felder zum Langerwischer Friedhof gefahren wird. Dort geht es südlich vorbei zur Wildenbrucher Straße, von wo die Laster unter der Autobahnbrücke durch die provisorische Abraumhalde erreichen. Die Sperrung ist unausweichlich. Vor allem der grüne Gemeindevertreter Andree Halpap reagierte verärgert auf die Ankündigung. „Das ganze zeigt, wie schlampig die Ortsumgehung geplant ist.“ Besonders ärgerlich sei, dass der Erdaushub nicht für den Bau von weiteren Lärmschutzwällen entlang der Ortsumgehung genutzt wird. Der geplante Transport durch Michendorf sei genauso „indiskutabel“ wie die von der Michendorfer Verwaltung geplante Alternative über die Wildenbrucher Straße: Auf der Verlängerung der Straße befindet sich die Grundschule Wildenbruch, der Schülerverkehr werde „massiv gefährdet“. Schon jetzt gebe es an der Autobahnbrücke eine 200 Meter lange Lücke im straßenbegleitenden Radweg, so Halpap. Ordnungsamtsleiter Richter hat mit der Baufirma vereinbart, den Bereich abzubaken, laut Halpap reicht das nicht: Es seien Betonsperren zwischen beiden Enden des Radweges notwendig – auch wenn die Straße dann einspurig wird. PDS-Gemeindevertreter Peter Pilling hält Halpaps Forderungen für überzogen: „Die Lkw müssen sich ja nicht unter der Brücke treffen“, betonte er. Wenn die „Lücke“ durch Fachleute mit Baken gesichert werde, sei genug Platz auch für Fahrräder. Die Gemeinde will trotzdem nachverhandeln, auch was die Verbesserung des Lärmschutzes an der neuen B2 angeht. Die nächste Sperrung der Wildenbrucher Straße wartet unterdessen schon: Wenn das Dreieck Nuthetal ausgebaut wird, soll auch die Autobahnbrücke verbreitert werden. Henry Klix

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