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Potsdam-Mittelmark: Seit einem halben Jahrhundert Narrenfreiheit

Der Teltower Carneval Club feiert seinem 50. Geburtstag entgegen / Mit ihm wurde das tolle Treiben eine Tradition in der Region

Der Teltower Carneval Club feiert seinem 50. Geburtstag entgegen / Mit ihm wurde das tolle Treiben eine Tradition in der Region Teltow. Es kann wieder heiter werden. Teltows Karnevalisten haben für die neue Saison fleißig geübt und versprechen für die tollen Tage gute Unterhaltung. Weil das Stammhaus „Schwarzer Adler" nicht genutzt werden kann, lädt der Damen-Elferrat „Rot weiß" in die vormalige Rewe-Kaufhalle an der Neuen Wohnstadt. Die „Bäketaler" aus Stahnsdorf singen und tanzen in der Teltomat-Kantine an der Ruhlsdorfer Straße. Und der Teltower Carneval-Club (TCC) tagt in der Sport- und Kulturhalle an der Jahnstraße. Am Freitag, dem 13. Februar, hält er die Generalprobe ab, dann folgen vier Abendveranstaltungen und ein Kinder-Fasching. Der Saal mit 600 Sitzplätzen ist mit bunten Kulissen ausgestaltet und alle „Tanzmädels" sind frisch eingekleidet. „Für 35000 Euro haben wir neue Kostüme gekauft", berichtet Detlef Burhenne, „Finanzminister" und Vizepräsident des Klubs, der zu den Urgesteinen des närrischen Treibens in der Region gehört und auch schon als Tänzer im Männer-Ballett auf der Bühne stand. Für ihn haben die diesjährigen Tollen Tage eine besondere Bedeutung: Der 135 Mitglieder zählende TCC wird im nächsten Jahr 50 Jahre alt. Das Jubiläum wird am Rosenmontag 2005 mit einem großen Programm begangen, wofür sich bereits ein Festkomitee gebildet hat. „Wir wollen möglichst viele Mitglieder aus unseren Anfangsjahren für diese Veranstaltung gewinnen und überlegen, ob und wie sich die anderen Karnevalsvereine mit einigen Programmpunkten beteiligen können", so Burhenne. Schließlich haben viele heutige Veteranen an der vielseitigen Geschichte des Teltower Karnevals im vergangenen halben Jahrhundert maßgeblich mitgeschrieben. Als im Sommer 1955 FDJ-Mitglieder aus dem volkseigenen Werk für Bauelemente und Nachrichtentechnik die ersten närrischen Veranstaltungen planten und damit den Grundstein für den jetzigen TCC legten, hatte sich schon der Karnevalsklub „Teltower Rübchen" vom Institut für Faserstoff-Forschung in Seehof etabliert. Er löste die erste städtische Karnevalssaison aus, die aber mit dem Schlachtruf „Tölle-Tau" dann auch die einzige war. Das Zepter übernahm fortan der heutige TCC, der anfangs noch den Beinamen Gesellschaft „Fröhliche Runde" trug. Die Region Teltow darf sich Karnevalshochburg nennen. Daran haben auch der 1982 gegründete Damen-Elferrat und seit 1987 „Die Bäketaler" großen Anteil. „Was diese Vereine leisten, ist beachtenswert“, wird in der Broschüre „Spaß an der Freud", betont, die bereits 1998 vom TCC herausgeben wurde. Darin haben auch die „Alten Knacker" aus den Geräte- und Reglerwerken und das 1965 ins Leben gerufene Kulturkomitee des Handwerks den ihnen gebührenden Platz gefunden. Womit wiederum deutlich wird: Karneval war und ist Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, er gehört und gehörte zum kommunalen Geschehen ebenso wie die Wirtschaftsentwicklung. Was auch durch gegenseitige Unterstützung, die vielfältige Partnerschaften zwischen Vereinen und Betrieben sowie mit öffentlicher Unterstützung zusammenhängt. Der TCC, bei dem ein hauptamtlicher Koordinator tätig ist, hat inzwischen einen stabilen Technikbereich geschaffen. Bauaufzüge, die zwischendurch auch an Häuslebauer vermietet werden, Notstromaggregate, 1000 Quadratmeter Linoleum, eine eigene Bühne, Beleuchtungsanlagen. Verschiedene Freizeiteinrichtungen machen davon Gebrauch, der TCC hilft bei Entrümpelungsaktionen und er hat kürzlich für gutes Honorar auch bei einer bedeutsamen Musikaufnahme mitgewirkt. Viel Stoff für die Jubelfeierlichkeiten, die mit dem 11.11. beginnen. Georg Jopke

Georg Jopke

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