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Potsdam-Mittelmark: Windräder sollen blinken statt blitzen

Unabhängig von der Grundsatzfrage planen Investoren bereits detailliert den Bau eines Windparks hinter Ruhlsdorf

Unabhängig von der Grundsatzfrage planen Investoren bereits detailliert den Bau eines Windparks hinter Ruhlsdorf Teltow. Nicht abgeflaut sind die Pläne, Windenergieanlagen auch Teltow zu errichten. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses gab sich Heiner Röger, Marketingchef von „notus-energy“ optimistisch, dass seine Firma auf den ehemaligen Rieselfeldern hinter Ruhlsdorf fünf Windkraftanlagen (WKA) errichten wird. Bisher hatte die Stadt versucht, mit einer Veränderungssperre einer Bebauung im Geltungsbereich des B-Planes „Südwestliche Genshagener Straße" entgegenzuwirken. Gegenwind bekam das Vorhaben auch von Bürgerinitiativen, die Bedenken äußerten, der Windpark könnte Wegeverbindungen, sowie dem Erholungs- und Freizeitwert schaden. Auch die Stadt befürchtet, dass nicht nur das Landschaftsbild beeinträchtigt würde, sondern ebenso die Anwohner durch den Lärm der WKA belästigt werden. Vor allem die Höhe von 140 Metern wird kritisch gesehen, ebenso die nächtliche Beleuchtung, die für Bauwerke ab 100 Meter Höhe erforderlich ist. Röger erläuterte, dass sein Unternehmen bereits andere Leuchtmittel erwogen habe. „Denn die Beeinträchtigung durch Lichblitze ist nicht zu leugnen", räumte Röger ein, weshalb man Blinklichter mit geringerer Leuchtstärke installieren wolle. Das sei auch nach den neuen Vorschriften des Verkehrsministeriums möglich, die im Februar in Kraft treten. Außerdem könnten die Blenden so angeordnet werden, dass sie in Himmelsrichtung weisen und nach unten nur Abblendlicht abgeben würden. Auch bei der Anlagenhöhe sei man zu Zugeständnissen bereit, erklärte Röger. So wäre eine Höhe von 125 Metern noch wirtschaftlich vertretbar, wenn größere Flügel mit Längen bis zu 45 Metern installiert würden. Er widersprach den Befürchtungen der Ausschussmitglieder, größere Flügel würden mehr Lärm zur Folge haben. Er verlasse sich auf die Angaben der Hersteller, die zugesichert hätten, dass die Lautstärke im mittleren zulässigen Bereich liege. Außerdem werde der Abstand von 800 Metern zu Wohnbauten eingehalten. Im Sommer will sein Unternehmen einen Bauantrag stellen. Mit dem regionalen Energieanbieter E.dis hätte es bereits Gespräche gegeben über eine Netz-Einspeisung. Möglich sei eine Betreiberbeteiligung von Bürgern, ebenso könne sich die Gemeinde am Vorhaben beteiligen, informierte Röger. Aufgrund der Bauverzögerungen müsse sich sein Unternehmen nun jedoch auf ein Absinken des Abnahmepreises von derzeit 8,8 Cent auf 8,7 Cent je Kilowattstunde für 2005 einstellen, sagte Röger. K. Graulich

K. Graulich

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