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Tag des offenen Tors: Schalkes Papadopoulos will es nicht wahrhaben, denn wieder ist der Ball im Netz.

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Update

Bayern - Schalke 5:1: Bayern lassen Schalke keine Chance

Immerhin ein Tor weniger als gegen Real Madrid in der Champions League: Doch auch gegen den FC Bayern München geht der FC Schalke unter - mit 1:5. Selbst den Ehrentreffer erzielen die Münchner selbst.

Der Fluchtgedanke kam vermutlich schon kurz vor dem Abpfiff auf. Als die Partie dann zu Ende war, der FC Schalke 04 die nächste Demütigung innerhalb von vier Tagen hinnehmen musste, wollten die Spieler nur noch weg, schnurstracks verließen sie die Münchner Arena nach dem 1:5 gegen den FC Bayern. Die meisten jedenfalls. Farfan schien sich allerdings wohl zu fühlen auf dem Rasen. Minutenlang stand er noch mit Rafinha und Claudio Pizarro zusammen und die drei hatten ziemlich Spaß miteinander.

Zuvor im Spiel war dies aber nur für die beiden Profis des FC Bayern lustig gewesen. Als „hochgradig peinlich“ bezeichnete Kapitän Benedikt Höwedes den Auftritt in der ersten Halbzeit, in der die Schalker den Gegner schalten und walten ließen. „Die Mannschaft ist in sich zusammengebrochen", stellte Trainer Jens Keller fest. „Die erste Halbzeit war das Schlechteste, was ich jemals gesehen habe.“

Früher einmal hätte die Konkurrenz darauf hoffen dürfen, dass der FC Bayern einen angeschlagenen Gegner wie Schalke schon mal im Rausch der eigenen Erfolgsserie unterschätzt. Aber diese Münchner Mannschaft ist nicht nur spielerisch allen anderen Teams haushoch überlegen, sondern auch mental. Sie bestreitet derzeit jedes Spiel, als ob die Tabellenführung nur durch einen Sieg zu verteidigen sei.

Schalkes Plan scheitert früh

Schalke war bemüht, ein anderes Bild abzugeben als beim 1:6 gegen Real Madrid unter der Woche, aber der Versuch scheiterte schon in der Anfangsphase. In der dritten Minute fälschte Roman Neustädter einen Freistoß von David Alaba aus knapp 30 Metern ab, der Ball flog daraufhin in einer hohen Bogenlampe über Ralf Fährmann hinweg ins Tor zum 1:0 für den FC Bayern. Die Münchner durften den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren lassen wie im Training. Vor allem Arjen Robben stellte die körperlos agierenden Schalker immer wieder vor unlösbare Aufgaben. Er spielte den bemitleidenswerten Sead Kolasniac auf seiner rechten Seite schwindlig. In der 15. Minute profitierte Robben von einem Ballverlust Leon Goretzkas. Mario Mandzukic leitete blitzschnell weiter, und der Niederländer den Ball ins Tor. Bei seinem zweiten Treffer war er seinem Gegenspieler wieder gedanklich voraus. Kolasniac und auch Joel Matip sahen nur noch die Hacken des Münchners, der präzise in die lange Ecke schoss. Dazwischen unterstrich Mandzukic mit dem 14. Saisontreffer seine Ambitionen auf die Torjägerkanone. „In der ersten Halbzeit haben wir die ja überlaufen“, sagte Robben.

Dem fröhlichen Münchener treiben hilflos zugeschaut

Die lautstarke Schalker Fan-Gemeinde ließ ihre desaströs auftretende Mannschaft ihre Unzufriedenheit spüren. Aber die Gelsenkirchner konnten die Bayern nicht aufhalten. Schalke schaute dem fröhlichen Treiben der Münchner hilflos zu. Nach einer halben Stunde brachte es der Triplesieger auf stattliche 83 Prozent Ballbesitz. Manuel Neuer versuchte sich derweil, vor seinem Tor warmzuhalten, denn 43 Minuten lang waren ein paar Rückpässe die einzige Aufgabe, die er zu bewältigen hatte.

Nach der Pause präsentierte sich Schalke besser, aber das lag wohl an der Milde der Bayern, die dem arg gebeutelten Gegner sogar noch zum Ehrentreffer verhalfen. Nach einer Ecke von Farfan prallt der Ball vom Fuß des Brasilianers Rafinha ins Tor. Anschließend übten sich die Münchner darin, die besten Chancen auszulassen, ehe Robben einen Foulelfmeter zum 5:1 verwandelte. Schalkes Papadopoulos sah für sein ungestümes Vorgehen gegen Mandzukic im Strafraum die Rote Karte – ein harte Entscheidung. Aber sie passte zur Schalker Malaise. „Eine Horror-Woche“, bilanzierte Kevin-Prince Boateng. (dpa)

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