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Sport: Der Pionier kann gehen

Soll man ihn einen Entwicklungshelfer nennen? Auf jeden Fall hat Normann Stadler dem deutschen Sport Hawaii nähergebracht.

Soll man ihn einen Entwicklungshelfer nennen? Auf jeden Fall hat Normann Stadler dem deutschen Sport Hawaii nähergebracht. Als zweimaliger Sieger des Ironman. Nach Thomas Hellriegel hat er das als zweiter Deutscher geschafft, eine Pionierleistung. Mit 38 und nach einer Herzoperation hat Stadler seine Karriere jetzt beendet. Und er kann sich beruhigt zurückziehen, denn Pioniere braucht der Triathlon in Deutschland nicht mehr.

Nach Stadler haben andere herausragende Leistungen in der Kombination von Schwimmen, Radfahren und Laufen gezeigt, wie Faris al Sultan oder Olympiasieger Jan Frodeno. Sie haben dem Mythos Triathlon und seiner Königsdisziplin, dem Ironman, Gesichter gegeben. Weil Marathon inzwischen längst ein Breitensport geworden ist und jeder schon mal einen gelaufen ist oder jemanden kennt, der einen gelaufen ist, hat Triathlon sein Profil als Extremsport noch schärfen können. Wo beim Marathon das Abenteuer aufhört, fängt es beim Triathlon erst an.

Dopingfälle haben auch den Triathlon belastet, die Deutsche Nina Kraft wurde als Siegerin auf Hawaii mit Epo überführt. Doch Doping hat den Triathlon weit weniger Glaubwürdigkeit rauben können als dem Radsport oder der Leichtathletik. In der Masse sind jedenfalls keine Dopingfälle ans Licht gekommen. Das kann an größeren Schlupflöchern im Kontrollsystem liegen. Aber auch daran, dass das Bedürfnis, sich selbst etwas zu beweisen, vielleicht noch größer ist als in manch anderen Sportarten.

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