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Zwölf Saisons spielte Ribery für den FC Bayern und gewann mit den Münchnern alles.

© dpa / dpa/Matthias Balk

Franck Ribéry beendet Karriere: „Der Ball ruht. Die Gefühle in mir nicht“

Der Franzose war in seiner Zeit beim FC Bayern ein Star der Bundesliga. Mit 39 ist nun Schluss. Rückblick auf eine große Karriere, in der es nicht nur Licht gab.

Das Karriereende von Franck Ribéry rief bei Oliver Kahn unweigerlich die Erinnerung an eine Wasserdusche hervor. Als „ganz besonderes Erlebnis“ bezeichnete der Vorstandschef des FC Bayern München jenen Streich des französischen Spaßvogels im Sommer 2008. Ribéry kippte damals vom Dach der Münchner Geschäftsstelle einen Eimer Wasser auf den früheren Torwart.

„Du kamst als Filou nach München, hast mich das eine oder andere Mal mit dem Wassereimer überrascht und bist jetzt eine absolute Vereinsikone“, schrieb Kahn nun am Freitag, nachdem Fußball-Schelm Ribéry in den Sozialen Medien sein Karriereende bestätigt hatte. „Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft, du hast beim FC Bayern immer ein Zuhause. Servus, Legende!“

Zwölf seiner Profijahre hat Ribéry beim FC Bayern verbracht. Er dribbelte, trickste und schoss sich in die Herzen der Fans. Zusammen mit Arjen Robben prägte der Gefühlsfußballer als „Robbery“ eine Ära. Sein Abschiedsspiel in München ist zwar noch nicht terminiert, im Anschluss an seine Karriere wurde aber längst von Vereinspatron Uli Hoeneß eine Rückkehr in anderer Funktion ins Spiel gebracht.

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„Franck Ribéry ist einer der größten Spieler, die der FC Bayern jemals hatte. Die Fans haben seine unverwechselbare, freche Art auf dem Platz immer geliebt. Man hat ihm und seinem Spiel stets angesehen, dass er sich beim FC Bayern und in München zuhause gefühlt hat. Ich habe Franck als großen Spieler und zuverlässigen Freund kennengelernt“, würdigte Bayern Münchens Ehrenpräsident Hoeneß den Ausnahmespieler, der zuletzt für den italienischen Erstligisten US Salernitana kickte.

Für Kahn ist Ribéry „einer der ganz Großen in der Geschichte des Fußballs - und nicht zuletzt des FC Bayern“. Er sei „etwas ganz Besonderes“, befand der Bayern-Boss weiter. „Er stand für Raffinesse.“ Der FC Bayern sei stolz, ihn so viele Jahre „in seinen Reihen gehabt und mit ihm die größten Titel gewonnen zu haben.“

2013 war Ribéry Europas Fußballer des Jahres

Im Sommer 2021 gab es sogar noch einmal Spekulationen über eine Rückkehr Ribérys an die Isar als Nothilfe auf der offensiven Außenbahn, aber eine tiefer gehende Überlegung war das beim FC Bayern nicht. Die Fantasie hatte ein Auftritt des Franzosen beflügelt, als er bei einem Legendenspiel der Münchner zusammen mit früheren Bayern-Stars und auch Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev auflief. Auch wenn sich so manch ein Fan das vielleicht gewünscht hatte - ein zweites Kapitel FC Bayern kam nicht mehr dazu.

Ribéry war im Sommer 2007 von Olympique Marseille zum FC Bayern gewechselt und wurde eine der größten Fußball-Attraktionen in der Bundesliga. Unvergessen ist in München auch der Moment, als er im Mai 2010 vor Tausenden Bayern-Fans auf dem Marienplatz seine Vertragsverlängerung mit den Worten „Isch ‘abe gemacht fünf Jahre mehr“ verkündete. 

Ribéry gewann neun deutsche Meisterschaften und sechs DFB-Pokale. Im historischen Triple-Jahr 2013, als auch der Triumph in der Champions League glückte, wurde Ribéry sogar zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Allerdings war gerade in seiner Heimat Frankreich auch nicht unumstritten, er selbst sah sich als Sündenbock. Dass er vom Vorwurf, Sex mit einer minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben, freigesprochen wurde, interessierte daheim längst nicht so sehr wie das Gerichtsverfahren selbst.

„Das Duo Robbéry bekommt ein eigenes glorreiches Kapitel in der Vereinsgeschichte“, hatte der frühere Münchner Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schon vor Jahren gesagt. „Franck und Arjen sind Legenden.“ Zu denen im Falle Ribéry die Bayern auch dann noch hielten, als ein Video von sich postete, in dem er einen vergoldetes Steak verzehrte und auf die Kritik danach mit einer Tirade aus Obszönitäten reagierte. Die Bayern belegten ihn daraufhin mit einer Geldstrafe.

Ganz aus dem Fußballgeschäft will sich Ribéry auch jetzt noch nicht verabschieden. „Das ist das Ende eines Kapitels, meinem Kapitel als Spieler, aber nicht das Ende meiner professionellen Geschichte“, sagte Ribéry in den sozialen Medien und erklärte sein Karriereende mit den Worten: „Der Ball ruht. Die Gefühle in mir nicht.“ Wie es für ihn weitergehen wird, verriet er nicht. Anfang des Monats spekulierten italienische Medien, Ribéry könnte eine Aufgabe bei Salernitana übernehmen. (dpa/Tsp)

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