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Sport: Hoffen auf die Theorie

Die Zeichen standen schlecht für Alba Berlin: Noch nie in seiner Vereinsgeschichte hatte Efes Pilsen Istanbul gegen ein deutsches Basketballlteam verloren. Auch Alba war in drei Partien drei Mal unterlegen.

Die Zeichen standen schlecht für Alba Berlin: Noch nie in seiner Vereinsgeschichte hatte Efes Pilsen Istanbul gegen ein deutsches Basketballlteam verloren. Auch Alba war in drei Partien drei Mal unterlegen. Gestern trafen beide Teams in der Euroleague erneut aufeinander. Und die Serie hielt: In der Max-Schmeling-Halle verlor Alba vor 5742 Zuschauern in einem zerfahrenen Spiel in letzter Minute mit 73:74. Die Chancen auf Rang vier und das Erreichen der Zwischenrunde ist nun nur noch theroretischer Natur. Denn obwohl nun immer noch vier Partien ausstehen, hatte das Spiel fast Endspielcharakter - vor allem für die Berliner. Der Tabellensechste der Gruppe A empfing den um zwei Punkte besseren Fünften. Eine Niederlage, das war allen klar, würde das Aus bedeuten.

Diese Erkenntnis lähmte die Berliner, deren Trainer Mutapcic so zufrieden gewesen war mit der starken Trainingsleistung seines Teams in der Weihnachtspause. Doch Alba begann katastrophal. Schnell stand es 0:7, nach dem ersten Viertel lag Alba 12:25 zurück. Istanbuls Marcus Brown hatte da schon zwei Dreipunktewürfe verwandelt, die Gastgeber hingegen machten aus der Distanz nicht einmal den Versuch zu werfen. Derrick Phelps, nach einer Polypen-Operation erstmals wieder dabei, blieb blass. Trainer Mutapcic wechselte viel, doch Besserung trat erst im zweiten Viertel ein, als die Berliner endlich mehr warfen und Tommy Thorwarth den starken Brown (16 Punkte bis zur Pause) erfolgreich bewachte. Angeführt von Alexis (11 Punkte zur Pause) arbeitete Alba sich auf 34:38 heran und lag in der Halbzeitstatistik sogar bei Wurfquote und Rebounds vorn. Die Türken hatten der plötzlichen Gegenwehr wenig entgegenzusetzen. Das nun spannende, aber wenig attraktive Spiel war von vielen Fouls und Unterbrechungen geprägt.

Mit dem 38:38 gelang Koturovic erstmals der Ausgleich, doch den nötigen Auftrieb gab die geglückte Aufholjagd Alba nicht. Vor dem letzten Viertel lagen die Berliner wieder 48:56 zurück. Sie kämpften sich aber wieder heran, so dass die Schlussphase vor einem tobenden Publikum dramatisch wurde, jedoch glücklos endete. In letzter Minute glich Marko Pesic mit zwei Freiwürfen zum 73:73 aus. Anschließend verwarf Brown zwar einen Freiwurf, traf aber den zweiten. Der Sieg der Gäste war perfekt. Die Berliner können sich nun ganz auf die Deutsche Meisterschaft konzentrieren.

Helen Ruwald

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