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90 MINUTEN mit …: Miroslav Klose

Bayerns Stürmer beendet seine Torkrise

Selbst das Ende einer Krise scheint Miroslav Klose gelassen hinzunehmen. Anders als viele seiner Kollegen, die diesen Moment genutzt hätten, um vor den Kameras ihre gute Laune und ihren zuversichtlichen Blick in die sportliche Zukunft zu formulieren, schleicht sich der 29-Jährige aus dem Stadion. Bastian Schweinsteiger hat das möglich gemacht, da er als Erster das Interesse der Journalisten auf sich zieht. Klose nutzt dies und verschwindet wortlos im Mannschaftsbus.

Dabei hat der Bayern-Angreifer endlich seinen zehnten Saisontreffer in der Bundesliga erzielt und damit den 1:0-Sieg seines Teams möglich gemacht. Seit Ende November ist ihm kein erfolgreicher Torschuss mehr geglückt und ansonsten auch nicht viel. In Gelsenkirchen war von all den Zweifeln, die zuletzt auch Karl-Heinz Rummenigge am Nationalstürmer geäußert hatte, aber nichts zu spüren. „Wir brauchen seine Tore für unsere Ziele und sind extrem daran interessiert, dass er schnell wieder die Kurve zum Tor bekommt“, hatte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern vor dem Spiel gesagt. Ob sich Klose diesen sanften Druck zu Herzen genommen hat, dürfte wohl kaum von ihm zu erfahren sein.

Allerdings strahlen er und sein Sturmpartner Luca Toni wieder die Qualität aus, die sie zum Anfang der Saison zum gefürchtetsten Angriff der Liga gemacht hatte. Großen Anteil daran, dass Klose wieder aufblüht, hat Franck Ribéry. Der Franzose, der eine bemerkenswerte Leistung zeigt, bereitet den Siegtreffer fantastisch vor. Er zwingt Klose quasi zu seinem Tor – indem er so flankt, dass Klose zwei Meter vor der Torlinie der Ball gegen die Brust und von dort ins Tor springt. Zudem sorgt Ribéry mit seinen ständigen Tempoläufen über außen für Platz in der Mitte, den Klose oftmals nutzt, um sich in Szene zu setzen. Nur ein zweites Tor will ihm trotz einiger Chancen nicht gelingen, auch weil er manchmal zu mannschaftsdienlich spielt und Luca Toni sucht. Von einer Krise, die 647 Minuten angedauert hat, ist in den 90 Minuten nichts zu sehen. Jörg Strohschein

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