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Robert Habeck (Bündnis90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, besichtigt die Fertigung von Sensoren für Satelliten.

© dpa/Martin Schutt

Haushaltsloch gefährdet Finanzierung: 600.000 Jobs hängen an der Klimawende

Durch die Haushaltskrise fehlt das Geld für die grüne Transformation und den Umbau der Wirtschaft. Eine neue Studie besagt, dass dadurch mehrere tausend Arbeitsplätze bedroht sind.

Die im Bundeshaushalt fehlenden rund 60 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds könnten einer Studie zufolge dramatische Folgen für den Arbeitsmarkt haben.

Demnach könnten 600.000 zusätzliche Jobs bis 2040 entstehen, wenn die sozial-ökologische Transformation wie geplant zügig fortgesetzt wird, wie der „Spiegel“ am Freitag vorab über eine Untersuchung von Forschern des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berichtete. Wird sie hingegen gestoppt, könnten bis zu 600.000 Jobs wegfallen.

Das Bundesverfassungsgericht hat unter Verweis auf die Schuldenbremse entschieden, dass die ursprünglich als Corona-Kredit bewilligten 60 Milliarden Euro nicht nachträglich umgewidmet werden dürfen für Investitionen in Klimaschutz und die Modernisierung der Wirtschaft.

Die Sonne scheint auf die Solarpanele in einem Solarpark.

© IMAGO/Daniel Reinhardt/IMAGO/Daniel Reinhardt

Für die kommenden Jahre rechnen die Forscher mit enormen Veränderungen, auch ohne grüne Transformation. Bis 2040 würden zwar knapp 3,29 Millionen neue Jobs entstehen, aber gleichzeitig 3,89 Millionen verschwinden. Auch die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, sinkt demnach trotz zunehmender Erwerbstätigkeit und Migration um 1,13 Millionen.

Die Forscher rechneten jene Maßnahmen des Koalitionsvertrags ein, die auf eine schnellere Umsetzung der sozial-ökologischen Transformation abzielen: von der Umstellung auf erneuerbare Energie über nachhaltige Mobilität bis hin zur digitalen Verwaltung. Dadurch entstünden mehr Arbeitsplätze als wegfallen – insgesamt ein Plus von rund 600.000.

Zwar würden für viele Jobs komplexe Spezialisten- und Expertentätigkeiten benötigt werden. Doch absolut entstehe die größte Zahl für Fachkräftetätigkeiten und die wenigsten für Helfertätigkeiten. „Durch die jahrzehntelang hohe Arbeitslosigkeit gab es in dieser Zeit auch keinen intensiven Wettbewerb um Arbeitskräfte“, sagte IAB-Arbeitsmarktexperte Enzo Weber dem Magazin.

Über einen stärkeren Wettbewerb um Arbeitskräfte, etwa mit höheren Löhnen, verbesserter Qualifizierung oder Integration von Zugewanderten in den Arbeitsmarkt, ließen sich un­genutzte Potenziale heben. (Reuters)

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