Fluggesellschaften: LTU spricht mit Condor über Zusammenschluss

Düsseldorf - Die Fluggesellschaft LTU lotet mit ihrem Konkurrenten Condor die Chancen eines Zusammenschlusses aus. "Wir sprechen sehr konkret miteinander", sagte LTU-Mehrheitseigentümer Hans Rudolf Wöhrl. Derzeit drehten sich die Gespräche um die möglichen Kosteneinsparungen, die ein solches Bündnis bringen könnte. Wöhrl bezifferte das Einsparpotenzial auf etwa 70 Millionen Euro für beide Unternehmen. Danach wäre über die Bewertung der Unternehmen für einem Zusammenschluss zu sprechen. Wöhrl sieht das Bewertungsverhältnis bei etwa 1 zu 1. Der Ausgang der Gespräche sei offen. Die Existenz der LTU hänge davon nicht ab.

Wöhrl erwartet nicht, dass die Gespräche schnell zu einem Abschluss geführt werden können. Er verwies darauf, dass die Condor mehrere Gesellschafter hat. Mehrheitlich gehört die Airline KarstadtQuelle. Außerdem ist die Lufthansa noch mit knapp 25 Prozent an Condor beteiligt. Bei einer Fusion von LTU und Condor würde auch die Lufthansa an LTU beteiligt sein. Branchenkenner sehen dies als einen großen Knackpunkt an, da die LTU ihre Langstreckenangebote zu anderen Kontinenten ausbaut, verstärkt um Geschäftsreisende wirbt und damit der Lufthansa letztlich zunehmend Konkurrenz macht.

Die LTU, die seit etwa einem Jahrzehnt mit roten Zahlen kämpft, steuert im laufenden Jahr erstmals wieder einen Gewinn an. Im vergangenen Jahr sei der operative Verlust von mehr als 45 Millionen Euro auf 14 Millionen Euro deutlich reduziert worden, sagte LTU-Chef Jürgen Marbach, der zugleich auch Gesellschafter ist. Der Umsatz der LTU-Gruppe stieg nach seinen Angaben um 11,3 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. Die LTU-Gruppe hat rund 2750 Mitarbeiter. Das Düsseldorfer Unternehmen beförderte 2006 rund 5,75 Millionen Passagiere. Die Auslastung der 26 Maschinen betrug 82,1 Prozent. (tso/dpa)