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Peter Löscher.

© Reuters

Siemens: Peter Löscher an der Seite von Rosi Mittermaier

Siemens-Chef Peter Löscher lädt zur Pressekonferenz auf die Zugspitze. Das Unternehmen ist nicht ohne Grund Partner der kommenden alpinen Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen.

Zugspitze - Peter Löscher hängt Rosi Mittermaier ab. Während die Olympiasiegerin noch mit ihrer Ausrüstung beschäftigt ist, schwingt der Siemens-Chef schon den „Aspen Run“ herunter. Löscher kann es offenbar kaum erwarten, bei dem strahlenden Sonnenschein auf die Piste zu kommen. Es ist sein erster Besuch auf der Zugspitze. Der Österreicher ist auf Deutschlands höchsten Berg gekommen, um zu erklären, dass auch der Wintersport für Siemens ein Geschäft ist.

„Siemens ist in zwei von drei alpinen Skigebieten in der Welt vertreten“, sagt Löscher. Etwa 100 Millionen Euro Umsatz macht der Technologiekonzern jährlich mit dem Wintersport. Siemens baut zwar keine Seilbahnen oder Sessellifte, liefert dafür aber die Antriebs- und Steuerungstechnik. Zum Beispiel für die Bahnen in Garmisch-Partenkirchen, St. Anton am Arlberg oder Sölden. Daneben rüstet Siemens auch Beschneiungsanlagen aus. Und wenn es ganz schlimm kommt: Siemens liefert auch Medizintechnik.

Dabei geht es keineswegs um den Skisport allein. Als Infrastrukturanbieter profitiere Siemens auch von den Großveranstaltungen, die rund um den Sport stattfinden, erklärt Löscher. Allein im Jahr 2010 habe das Unternehmen mit fünf Großevents – unter anderem die olympischen Winterspiele in Vancouver, die Weltausstellung in Schanghai und die Fußball-WM in Südafrika – mehr als zwei Milliarden Euro umgesetzt. Rund um solche Veranstaltungen investieren die Regionen kräftig in Infrastruktur.

So ist das Unternehmen nicht ohne Grund Partner der kommenden alpinen Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen. Die 20 000-Einwohner-Gemeinde hat für das Ereignis viel Geld investiert – auch in die Modernisierung der Liftanlagen. Daneben hat Siemens hat auch energieeffiziente Gebäudetechnik geliefert, unter anderem für das örtliche Klinikum. Aufträge im Volumen von einigen Millionen Euro habe Siemens erhalten, genauer will Löscher es nicht beziffern.

Nach der Pressekonferenz auf dem hohen Berg muss Löscher noch weitere Fragen beantworten, zum Beispiel, ob der Konzern an Bosch-Siemens-Hausgeräte festhalten will. Ja, sagt Löscher, verweist auf das großartige Panorama und will endlich auf die Piste.

Als Österreicher ist Löscher ein sehr guter Skiläufer. In seinem Heimatort Villach waren seine Eltern Miteigentümer eines Skilifts. So hat er auch beim Fotoshooting keine Probleme, beim Parallelschwingen mit Rosi Mittermaier mitzuhalten. Im Skilift sind die beiden schon per Du. „Ich bin mit fast allen Vorstandschefs per Du“, verrät die ehemalige Skirennläuferin. „Beim Skilaufen ist das einfach so.“ Am Wochenende will Löscher mit seiner Familie nach Kitzbühel zum Skilaufen. Im Winter verbringe er viel Zeit auf der Piste, sagt er.

Sehr eilig mit der Lektüre des Buches seines Vorvorgängers an der Konzernspitze, Heinrich von Pierer, hat er es nicht. Pierers Autobiografie erscheint am Montag. „Ich werde das Buch lesen“, sagt Löscher zwar, „weil ich mich für die Historie des Unternehmens interessiere.“ Aber in der nächsten Zeit werde er wohl nicht dazu kommen. „Ich muss mich auf die Hauptversammlung am 25. Januar vorbereiten.“ Corinna Visser

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