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Walnüsse werden wegen zahlreichen Inhaltsstoffen, die dem Gehirn guttun, mitunter auch als Brainfood oder Hirnnahrung bezeichnet.

© Getty Images/iStockphoto / vladimir soldatov

Nahrung fürs Hirn: Mit Walnüssen gegen den Unistress?

Gerade die Wochen vor der Prüfungsphase können extrem belastend sein. Die Nüsse können helfen, dass man sich weniger depressiv und gestresst fühlt – und besser schläft.

Das Studium ist stressig, die wochenlange Prüfungsphase noch stressiger. Wer täglich Walnüsse isst, könnte der psychischen Last ein wenig entgegenwirken, zeigt eine neue Studie, die im Fachmagazin „Nutrients“ veröffentlicht wurde.

Frühere Studien haben gezeigt, dass Walnüsse Energie fürs Gehirn liefern und sonst auch als gesund gelten, weshalb sie mitunter als Brainfood oder Hirnnahrung bezeichnet werden.

56 Gramm
Walnüsse pro Tag haben die Studierenden gegessen

Nun haben Forschende der University of South Australia in Adelaide untersucht, ob der Verzehr auch den akademischen Stress positiv beeinflussen kann. Das Team um Neurowissenschaftlerin und Biochemikerin Larisa Bobrovskaya und den Doktoranden Mauritz Herselmann hat 80 Studierende zwischen 18 und 35 Jahren in zwei Gruppen aufgeteilt und in drei Intervallen klinisch untersucht: zu Beginn des Semesters, vor und während des Prüfungszeitraum sowie zwei Wochen nach den Examen.

Gerade in den Wochen vor der Prüfungsphase könnten verstärkt Walnüsse gegessen werden.

© imago images/Westend61 / Ekaterina Yakunina via www.imago-images.de

Teilnehmende der ersten Gruppe sollten 16 Wochen lang, täglich 56 Gramm Walnüsse, also etwa eine halbe Tasse, essen. Wann genau, war ihnen überlassen. An den drei Zeitpunkten wurden den 80 Personen Blut entnommen, auch sollten sie Stuhlproben abgeben und Fragebögen unter anderem zu ihrer Stimmung und ihrem Schlaf ausfüllen.

Während Studierende in der Kontrollgruppe gerade vor den Wochen der Prüfungsphase über ein erhöhtes Stress- und Depressionsniveau sowie Stimmungsschwankungen berichteten, gingen diese negativen Gefühle bei den Walnussessern eher zurück. Sie berichteten, dass sie sich weniger depressiv und gestresst fühlten sowie besser schliefen.

Studierende sind besonders anfällig für psychische Gesundheitsprobleme.

Mauritz Herselmann, Doktorand an der University of South Australia

Außerdem stellten die Forschenden fest, dass Walnüsse gerade bei Frauen die Zusammensetzung der Darmmikroben verbesserte und zur „mikrobiellen Vielfalt“ beitrug. Die Triglyceride und der Cholesterinspiegel wurden durch den Verzehr zwar nicht beeinflusst, allerdings sind Walnüsse sehr kalorienreich. Das muss bei der Ernährung beachtet werden.

„Die Weltgesundheitsorganisation berichtet, dass 75 Prozent der psychischen Erkrankungen vor dem 24. Lebensjahr auftreten, Studierende sind besonders anfällig für psychische Gesundheitsprobleme“, so Herselman. Frühere Forschungen hätten gezeigt, dass Walnüsse reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien sowie Melatonin (ein schlafinduzierendes Hormon), Folsäure und Vitamin E sind - Dinge, die ein gesundes Gehirn fördern.

Die Forschenden räumen selbst ein, dass es sich bei der aktuellen Studie zwar um einen Placebo-Effekt handeln könnte und man weitere Studien braucht. „In stressigen Zeiten können Walnüsse die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden von Studierenden verbessern“, empfiehlt Bobrovskaya dennoch. Sie könnten gerade in den Wochen vor der nächsten Prüfung Walnüsse als Brainfood zu ihrer täglichen Ernährung hinzufügen.

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