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Schon im Januar meinen Film des Jahres auszurufen, ist zwar etwas früh, und um ihn zu empfehlen, ist er eigentlich auch noch zu frisch. Aber auf die Gefahr hin, dass Jim Jarmuschs stilles Wunder doch untergeht zwischen Spektakeln wie Anna und Johanna: Ghost Dog ist ein heißer Kandidat.

Der Streit zwischen Deutschland und der EU-Kommission um die Rückzahlung von Milliardenbeihilfen für die Westdeutsche Landesbank (WestLB) spitzt sich zu. Der von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti abgelehnte deutsche Vorschlag, den Milliardenbetrag mit Anteilsbesitz des Landes Nordrhein-Westfalen an der WestLB zu verrechnen, solle nicht wesentlich verändert werden, hieß es am Mittwoch aus einer Länderdelegation in Brüssel.

Erst am Dienstag hatte der Kunstbeirat des Bundestages beschlossen, die umstrittene Installation des Künstlers Hans Haacke für den nördlichen Innenhof des Reichstagsgebäudes zu realisieren. Prompt folgte gestern harscher Protest von Seiten der CDU/CSU-Fraktion.

Die drastische Verteuerung von Öl und der andauernd hohe Dollarkurs heizen zunehmend die Importpreise in Deutschland an. Im Dezember 1999 waren die Einfuhren um 8,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Das Unwort des Jahres, "Kollateralschaden", leitet sich ursprünglich aus dem lateinischen "latus" - "Seite" - ab und nicht, wie in der gestrigen Ausgabe berichtet, von dem Partizip "collatus". Die Adjektivbildung von "latus" ist "lateralis".

Auch im vergangenen Jahr haben sich Primärenergieverbrauch und gesamtwirtschaftliches Wachstum nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gegenläufig entwickelt. Bei einem realen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,4 Prozent ist die gesamtwirtschaftliche Energieintensität (Verhältnis von Primärenergieverbrauch zum realen BIP) um gut 3 Prozent gesunken, stellt das DIW in seiner am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Analyse fest.

Wer Atomtransporte rollen lassen will, muss künftig eine Reihe neuer Auflagen erfüllen. Die insgesamt zehn Kriterien sind die Konsequenz aus dem Strahlenschutz-Skandal, der im März 1998 zum Transportstopp führte.

Von Robert Birnbaum

"Gestank", das neue Stück des Schaubühnen-Autors und Dramaturgen Marius von Mayenburg, ist nicht, wie gemeldet, ein Auftragswerk für die Schaubühne, sondern für das Hamburger Schauspielhaus. Dort wird das Drama Ende April uraufgeführt, bevor die Koproduktion mit der Schaubühne dann nach Berlin übernommen wird.

"Alles Anders" statt "Alles Walzer" könnte heuer das Motto des alljährlichen Wiener Opernballs lauten. Die neue Chefin der Wiener Traditionsveranstaltung, Elisabeth Gürtler - im Zivilberuf Chefin des bekannten Wiener Hotels "Sacher" - hat umfangreiche Änderungen angekündigt.

Elefanten sind zu vielem gut. Man kann mit ihnen die Belastbarkeit einer Schwebebahn testen (Wuppertal), Bergpässe erklimmen (Hannibal), ja, sie sind ohnehin militärisch leicht zu drillen (Colonel Hathi).

Von Andreas Conrad

Auf dem Weg nach Australien hatte Martina Hingis noch streitlustig die große Rebellion angezettelt, zum Sturm gegen die ungleichen Preisgelder im Herren- und Damentennis geblasen und einen Boykott angedroht. Doch bei den Australian Open liefern die Kolleginnen der Nummer eins alles andere als schlagkräftige Argumente, um den Aufstand gegen die Tennis-Institutionen zu untermauern: Wie im Schlaf spaziert die Schweizerin bisher durch das Turnier und muss kaum überflüssige Zeit auf dem Centre Court verbringen.

Etwa 20 000 Besucher haben bisher die Projekt-Ausstellung "Wahrzeichen Reichstag" in der Kommode der Humboldt-Universität gesehen. Wolfgang Heinrich Fischer, der die Pyramide aus Laserstrahlen über dem Modell des Reichstags entworfen hat, zeigte sich gegenüber dem Tagesspiegel erfreut über die sehr positive Besucherresonanz.

Von Claudia von Salzen

Statt in ihre kurzen Arbeitshosen hatten sich die Jungmillionäre zur Börsenpremiere ihres Arbeitgebers in repräsentativen Zwirn gehüllt. Doch von der zuversichtlichen Feierstimmung, die die Profikicker des niederländischen Rekordmeisters beim Börsengang von Ajax Amsterdam im Mai 1998 zu verbreiten trachteten, ist kaum mehr etwas zu verspüren.

Die Bundes-CDU, die infolge der Spendenaffäre in eine finanzielle Notlage geraten könnte, will trotzdem pünktlich in die neue, teure Parteizentrale in Berlin umziehen. Allerdings sei geplant, eine Etage des sechsgeschossigen Gebäudes am Klingelhöfer-Dreieck im Bezirk Tiergarten zu vermieten, sagte gestern eine Sprecherin der Bundespartei.

Gerade noch rechtzeitig vor dem gestrigen symbolischen Spatenstich für das Seniorenstift des "Kuratoriums Wohnen im Alter (KWA)" auf dem ehemaligen AEG-Gelände am Hohenzollerndamm ist ein möglicher Konflikt mit Sportlern beigelegt worden. Die Arbeitsgemeinschaft Wilmersdorfer Sportvereine befürchtete, dass es wegen des Lärmschutzes für die künftigen Altenstift-Bewohner zu Einschränkungen des Betriebs auf den umliegenden Sportplätzen kommen könnte.

Von Cay Dobberke

Viel Schnee in den Alpen - Nieselregen in der langen Nacht der Museen - Wetterchaos in den USAAndreas Oswald Die gute Nachricht zuerst. Wer am kommenden Wochenende in die Winterferien fährt und sich die Alpen als Ziel ausgesucht hat, wird ideale Wintersportbedingungen vorfinden.

Von Andreas Oswald

Eintracht Frankfurts Präsident Rolf Heller hat seine Rücktrittsabsichten bekräftigt. Er werde aber bis zur Mitgliederversammlung des krisengeschüttelten Fußball-Bundesligisten am kommenden Montag im Amt bleiben und erst danach seinen Posten zur Verfügung stellen.

Rund 350 bis 400 gewaltbereite Hooligans leben nach Schätzungen von Polizeiexperten in Berlin - ein harter Kern der Fußballszene, der bei in- und ausländischen Spielen durch Randale und Schlägereien regelmäßig Aufsehen erregt. Damit soll jedoch nach dem Willen von Bundesminister Otto Schily Schluss sein: Zumindest die Ausreise von bundesdeutschen Gewalttätern in Nachbarländer hat das Kabinett gestern auf sein Betreiben hin weiter erschwert.

Im Steit um beabsichtigte Auflagen für den neuen zentralen Festplatz am Kurt-Schumacher-Damm in Wedding zeichnet sich nach Angaben des Schaustellerverbandes eine Einigung ab. Voraussichtlich könne der Rummel bis 23 Uhr öffnen, und es werde weiter ein Feuerwerk geben, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Harry Wollenschläger.

Das Kino ist - auch abseits der bevorstehenden Berlinale - manchmal dann am besten, wenn es nicht nur Filme zeigt, sondern auch Begegnungen mit deren Machern ermöglicht. So begrüßt das Arsenal am Wochenende die Kamerafrau und Regisseurin Babette Mangolte, die vor allem im Bereich des feministischen und avantgardistischen Kinos der letzten 30 Jahre eine wichtige Rolle gespielt hat.

Bei einem Wohnungsbrand an der Ansbacher Straße in Schöneberg ist gestern eine 86-jährige Frau im Feuer ums Leben gekommen. Löschtrupps entdeckten ihre bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche, nachdem sie die Flammen unter Kontrolle gebracht hatten.