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Den hat er. Mookie Betts ist einer der Stars bei den LA Dodgers. Mit diesem spektakulären Catch verhindert der Outfielder hier einen gegnerischen Homerun.

© Compton/dpa

World Series im Baseball: Große Dodgers gegen kleine Rays

Die Tampa Bay Rays fordern in einer ungewöhnlichen World Series die Los Angeles Dodgers. Es ist ein Duell, das kaum gegensätzlicher sein könnte.

Die World Series im Baseball ist traditionell gleich hinter dem Super Bowl so ziemlich die größte sportliche Nummer in den USA. In der Nacht auf Mittwoch ist es wieder so weit, dann stehen sich die Tampa Bay Rays und die Los Angeles Dodgers zur 116. Auflage der Endspiele in der Major League Baseball gegenüber (alle Spiele live bei Dazn).

Aus gegebenem Anlass hält sich die Vorfreude in diesem Jahr allerdings in Grenzen. Dass die World Series tatsächlich zum ursprünglich geplanten Termin Ende Oktober stattfinden kann, grenzt an ein kleines Wunder. Dass sogar Zuschauer dabei sein dürfen, ist mindestens mal eine Überraschung.

Denn die komplette reguläre Saison hatte zuvor ohne Fans stattgefunden, die Teams reisten dennoch für ihre jeweils nur 60 statt der eigentlich geplanten 162 Spiele quer durch die Vereinigten Staaten. Infolgedessen infizierten sich zahlreiche Profis und so mussten immer wieder Partien verschoben werden.

Immerhin: die Play-offs liefen zuletzt fast reibungslos, auch wenn der Modus in dieser Form einmalig war. Gleich 16 Teams qualifizierten sich für die Endrunde, gespielt wurde an vier zentralen Orten. Übrig geblieben sind zwei logische Teams, von denen die traditionsreichen Dodgers mit ihrer dritten Finalteilnahme in vier Jahren ein bisschen mehr zu favorisieren sind.

Die Payroll von Los Angeles ist dreimal höher als die von Tampa Bay

Manager Dave Roberts kommentierte den dramatischen Einzug in die World Series mit den Worten: „Das ist unser Jahr!“ Zuvor hatte seine Mannschaft in der National League Championship Series die Atlanta Braves in sieben Spielen nach einem 1:3-Rückstand noch besiegt. Und auch das letzte Duell der beiden Teams verlief hochspannend, die Dodgers gewannen nach einem zwischenzeitlichen 0:2 und 2:3 durch zwei späte Homeruns 4:3 und sind damit ihrem großen Ziel näher gekommen.

Offiziell 10 920 Zuschauer wohnten den Spiel in Arlington bei – es war damit nicht ganz ausverkauft. Knapp 12 000 Fans hätten dabei sein dürfen, so wie bereits in der gesamten Serie zwischen Dodgers und Braves. Es waren die ersten MLB-Spiele überhaupt in dieser Saison, bei denen Besucher zugelassen waren. Im neuen Stadion der Texas Rangers findet auch die World Series statt, dafür immerhin sind alle Tickets schon vergeben.

Dass Tampa Bay der Endspielgegner von Los Angeles sein würde, hatte sich über die gesamte Saison angedeutet, beide Teams waren die besten in ihren jeweiligen Ligen. Die Rays haben allerdings deutlich weniger Mittel zur Verfügung als der Gegner, sie verlassen sich weniger auf Stars als auf gezieltes Scouting.

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Der Weg der Mannschaft aus Florida ins Endspiel war allerdings ähnlich mühsam. Nachdem zunächst die New York Yankees ausgeschaltet wurden, mussten die Rays in der American League Championship Series gegen die Houston Astros nach zunächst drei Siegen noch in ein siebtes Spiel, in dem sie sich schließlich 4:2 durchsetzten.

Sollte Tampa Bay gewinnen. wäre es die erste Meisterschaft für die Franchise überhaupt und der zweite Titel in einer großen Sportart für die Stadt nach dem Triumph der Tampa Bay Lightning in der NHL. Großes Interesse hat das Team bisher aber nur selten hervorgerufen, nicht einmal daheim. Jahr für Jahr gehören die Rays zu den Klubs mit den geringsten Zuschauerzahlen – sie bewegten sich oft in etwa dem Rahmen, der nun für die World Series 2020 erlaubt ist.

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