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Ja, die große Flut hat auch etwas Reinigendes. Die blöde Bonusmeilen-Affäre ist vergessen, der Wahlkampf kriegt plötzlich fast einen Zug ins Intelligente, und auch die Krise des Privatfernsehens darf als beendet gelten: die Leute gucken wie doll auf die matschigen Deiche, stundenlang.

Die römische Tageszeitung „La Repubblica“ bemerkt zum Hochwasser-Gipfel in Berlin: Bundeskanzler Gerhard Schröder geht gestärkt aus dem Treffen hervor. Er schließt Frieden mit EU-Kommissionspräsident Romano Prodi und bietet ihm seine erneuerte Verpflichtung zur Einhaltung des Stabilitätspakts an.

Das „Algemeen Dagblad“ aus Den Haag schreibt über die Folgen der Flut: Die Katastrophe kann als Konjunkturimpuls für Deutschland wirken. Im Hinblick auf Wachstum und Arbeitslosigkeit trägt das Land in Europa ja die rote Laterne.

Stefan Effenberg ist in der niedersächsischen Provinz angekommen – in der Arbeiterstadt spricht man schon vom VfL in der Champions League

Von André Görke

„Libération“ aus Paris meint dazu: Man darf nicht vergessen, dass die riesigen Schäden in Zentraleuropa weniger Folgen einer zerstörerischen Natur sind als vielmehr die Rechnung für die Fahrlässigkeit und die Kurzsichtigkeit der Regierungen. Aus Angst vor dem Groll der Wähler und der Macht der Einflussgruppen haben sie in den Bergen und an den Flüssen bauen lassen, Wälder und Sümpfe zerstören, Wasserläufe eindeichen und zubetonieren, und durch den beinahe ausschließlichen Rückgriff auf fossile Energien die Luftverschmutzung anwachsen lassen.

POP Die Polizistin und der Polizist bahnen sich ihren Weg durch ein irritiertes Publikum auf dem Dach des Hauses der Kulturen der Welt. Am Mischpult gegenüber der Bühne machen sie Halt.

„Ich bin nie ein Playboy gewesen, dazu hat das Taschengeld nicht gereicht.“ Das sagt Michael Schanze, Fernsehmoderator und Entertainer und jetzt auch Schauspieler, der am Kurfürstendamm sein Rollendebüt als abgebrühter Frauenheld feiert.

Stefan Hermanns über eine weise Entscheidung des Deutschen Fußball-Bunds Wilhelm August Hurtmanns hat im deutschen Sportjournalismus bleibende Spuren hinterlassen. Wilhelm August Hurtmanns, früher Redakteur bei der „Rheinischen Post“ in Mönchengladbach, war es, der 1965 erstmals das Synonym „Die Fohlen“ für die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach benutzt hat – weil Netzer, Heynckes und Laumen damals so ungestüm über die Spielfelder der Bundesliga stürmten wie junge Pferde über die Koppel.

Die Zahl der Rauschgifttoten in Berlin ist im ersten Halbjahr 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 14 Prozent zurückgegangen. In den ersten sechs Monaten starben 81 Menschen an Drogenmissbrauch, teilte die Senatsgesundheitsverwaltung mit.

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Wer verrückte Ideen entwickeln will, braucht Muße, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Wenn wir hier hinter den Linden etwas Zeit übrig haben, überlegen wir uns zum Beispiel Regierungskonstellationen für die Zeit nach dem 22.

Caroline Fetscher über die Hilfsbereitschaft beim Eindämmen der Flutkatastrophe Eine ungewöhnliche Hilfsbereitschschaft erleben wir in diesen Tagen, einen unerwarteten sozialen Überschuss: An den Bankschaltern der Republik überweisen flutentfernt lebende Bürgerinnen und Bürger Geld auf Spendenkonten. An den Ufern der anschwellenden Flussläufe füllen flutnah lebende Bürgerinnen und Bürger Säcke mit Sand und stapeln sie gemeinsam zu Deichen auf.

Um vorübergehende Finanzprobleme zu lösen, können die Lebensversicherer nach Meinung des Verbands Spielräume in der Bilanz nutzen. So könnten sie die RfB – die Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen – und den Schlussüberschussanteilfonds senken.