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Als Holland zur Wahl geht, reden im Berliner Bundespresseamt Experten und Journalisten über "Integrationsmodelle für muslimische Bevölkerungsgruppen in Europa". Der Verteter des Hausherren auf dem Podium wappnet sich mit verspiegelten Sonnengläsern gegen das Maienlicht aus der Glaskuppel.

Im purpurroten Jackett nimmt Daniel Barenboim gestern in der Berliner Staatsoper Unter den Linden Platz neben dem scheidenden Intenanten Georg Quander. Eine Signalfarbe, die noch einmal deutlich macht, wie hier in den vergangenen elf Jahren die Machtverhältnisse verteilt waren: hier der König im Sonnenlicht der Öffentlichkeit, dort der Haushofmeister, der seine Arbeit still im Hintergrund verrichtet.

Gelassen sehen die vier anwesenden Künstler aus, kurz scherzen sie auch miteinander - als ginge es nicht um ein Preisgeld von 25 000 Euro und einen ebenso hohen Ankaufsetat. Erst als die Pressekonferenz zur Ausstellung der vier Kandidaten für den diesjährigen Preis der Freunde der Nationalgalerie beginnt, setzen sich die Kandidaten in maximaler Entfernung zueinander und jeder hört für sich den Ausführungen von Joachim Jäger konzentriert zu.

Bülent Ceylan ist der Herzensbrecher unter den Jungkomödianten, die Mannheimer Antwort auf Don Juan. Zwei Mädchen kreischen "Ausziiien!

Von Philipp Lichterbeck

Was auch geschieht, die Familie hält zusammen. Auch Neil Simon verkündet in seinem Stück "Brooklyn Memoiren" diese amerikanische Botschaft, mit einer entwaffnenden Freundlichkeit.

Von Christoph Funke

Auf den "Lear", das gewaltig grandiose Alterskönigsdrama, warten wir nicht unbedingt in der freien Produktion einer no-name-Truppe ("Theater T1") in den Berliner "Sophiensaelen". Zumindest nicht am Abend eines Champions-League-Finales, wenn die alten Könige von Madrid gegen die frechen Bastarde von Bayer kämpfen.

Von Peter von Becker