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Das Jahr 2008 bringt für mich viele Neuerungen, die mich alle optimistisch in die Zukunft blicken lassen. Im Herbst ist ein großes Forschungsvorhaben vieler Berliner Institutionen in den Altertumswissenschaften genehmigt worden.

Ich freue mich über die Zulassung von Nexavar zur Behandlung von Leberkrebs. Zum ersten Mal gibt es ein Medikament, das das Überleben bei dieser Krankheit verlängert.

Wenn man nachts in den Himmel zur Andromeda-Galaxie blickt, macht man eine Zeitreise von zwei Millionen Jahren: Damals sah sie so aus, wie wir sie nun sehen. Hat man wie ich als Astrophysiker täglich mit solchen Dimensionen zu tun, sind Gelassenheit und Optimismus die natürliche Folge.

Als junger Assistenzarzt in Hannover beschäftigte ich mich mit einer neuen Operationstechnik. Mein Chef sagte zu mir: „Wenn das so einfach wäre, hätten die Amerikaner es doch längst gemacht!

Für mich war 2007 besonders erfreulich, dass wir deutlich mehr Organtransplantationen machen konnten. Ich hoffe, dass dieser Trend sich fortsetzt.

Unter den Menschen vollzieht sich ein Klimawandel, das macht mir Mut: Die Politik will – das hat Bali gezeigt – das Menschheitsproblem der globalen Erwärmung auf wissenschaftlicher Grundlage angehen. Und hier bei uns in Potsdam gibt es auch frischen Wind: Letztes Jahr habe ich das Nobelpreisträger-Symposium organisiert, da entstand die Idee eines Instituts für Nachhaltigkeitsforschung in Brandenburg.

Mich stimmt optimistisch, dass wir 2008 mit dem Bildungspanel richtig loslegen werden. Viele Institute, darunter das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, haben sich zusammengetan, um die Bildungsverläufe von der Wiege bis zur Bahre zu untersuchen.

Im Rummel um die Menge an Publikationen bei Wissenschaftlern geht manchmal verloren, worum es in der Wissenschaft eigentlich geht – darum, Voraussagen zu machen, die relevant für die Gesellschaft sind. Diesem Ziel sind wir bedeutend näher gekommen: Durch die Genomforschung und die neuen Methoden der DNS-Sequenzierung haben wir massive Fortschritte in der Modellierung von Krankheitsprozessen gemacht.

Carl Friedrich von Weizsäcker wollte ursprünglich Philosophie studieren, Werner Heisenberg sagte ihm dann: Wenn du die Welt verstehen willst, musst du dich mit ihren physikalischen Gegebenheiten auseinandersetzen. Weizsäcker wurde beides, Physiker und Philosoph.