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Nicht nur Menschen, sondern auch Städte setzen Speck an.Aber es ist eine andere Art von Speck: Beim Menschen geht es um Ablagerungen von nutzlosem Fettgewebe, bei der Stadt um Auslagerungen von wertvoller wirtschaftlicher Aktivität.

Die Stadt, vor dem steil aufspringenden Altai-Gebirge zwischen 700 und 800 Meter über Null in die Steppe gesetzt, besteht aus Bäumen und Steinen.Die Bäume sind selbst im Oktober noch grün, die Steine sind ewig grau und braun und gelb.

Schon die ersten Einstellungen gehen unter die Haut: das erbitterte Gesicht eines Mannes am Fenster, Bauern unter Regenschirmen auf dem Dorfplatz, die ohne eine Miene zu verziehen, die Ansprache eines verschlagen und ängstlich blickenden kleinen Redners vernehmen, dem ein kümmerlicher Schulchor zur Seite steht.Wenig später führen die Enteigneten ihr Vieh die Straße herab, ein gleichförmiger Vorgang, den Schüsse in einem fernen Gehöft unterbrechen.

Sie ist jung und schön und adlig - wie geschaffen für diese Boulevard-Magazine im Fernsehen.Doch wenn man die Jungproduzentin Tita von Hardenberg auf jene Goldader im TV-Geschäft anspricht, die mit Sex und privaten Banalitäten, Klatsch und Katastrophen angereichert ist, setzt sie ihren Kaffee ab und zieht ein Gesicht, als sei ihr die Milch darin sauer geworden.

Natürlich hätten sich Horst (Paul WolffPlottegg) und Gisela (Gabrielle Scharnitzky) ihren Sommerurlaub lieber von einem Reiseunternehmen organisieren lassen.Alles pauschal.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Jobst Langhans mit der Schauspielphilosophie Michail Tschechows, mit Kompositionsanalyse, mit der schöpferischen Individualität, der psychologischen Geste - und wie wenig fruchtet diese Hingabe in einer konkreten Inszenierung! Samuel Becketts "Bruchstücke I und II" eignen sich gewiß zur geistigen Durchdringung auch im Sinne eines Rudolf Steiner, dessen Anthroposophie Tschechow schätzte und dem sich der Premierenort Forum Kreuzberg verpflichtet hat.

MÜNCHEN/GÖTTINGEN .Vom Einbruch auf den Immobilienmärkten betroffene Anleger versuchen verstärkt, ihre Verluste bei Banken, Sparkassen und Strukturvertrieben, deren Vertreter an der Haustür Finanzdienstleistungen verkaufen, zurückzuholen.

Seine "Stimmen der Völker in Liedern" sind Lieder der Völker in Revolte.Vietnam, Kuba, Amerika, Griechenland, Italien und Deutschland - 1973, als Hans Werner Henze seine "Voices" schrieb, war das ein beziehungsreiches Netz, in dem sich die vielen Stimmen scheinbar zu einer Stimme erhoben.

Was ist geblieben aus der Zeit, als der Mensch regelmäßig zum Mond flog, der elektrische Eierkocher in Serienproduktion ging und John McLaughlin die schnellsten und schwierigsten elektrischen Gitarren-Riffs zusammenfrickelte? Ein schwarzes Loch, meint Jazz-Großinquisitor und Trompeten-Genie Wynton Marsalis.

Im Jahre 1859 erteilte der Polizeipräsident der Stadt Berlin einem eben 30 Jahre jungen Mann einen ganz besonderen Auftrag: Er möge einen Bebauungsplan für die Umgebung Berlins erstellen und Charlottenburg einbeziehen.Flugs machte sich der Baurat und Kanalisationsfachmann an die Arbeit und legte keine drei Jahre später seinen Bebauungsplan vor.

Es gab eine Zeit, da hat der Mailänder Architekt Aldo Rossi mit großem Ernst seine Arbeit verrichtet.Eine berühmt gewordene Friedhofsanlage hat er gebaut, statuarische, unerbittliche Architektur.

Von Falk Jaeger

Als die Manic Street Preachers die Bühne betreten, funktioniert in der vollgequetschten Arena das Tanzen nur noch senkrecht.So kompakt der Inhalt dieser Fischbüchse, so dicht gedrängt ist auch der Sound der Manic Street Preachers.

Mit der Devise "Nun erst recht" haben die Berliner Symphoniker schon manches Mal ihre Unverzichtbarkeit unter Beweis gestellt.Hinge nicht das Transparent "Berliner - rettet Eure Symphoniker" über dem Podium der gut besuchten Philharmonie, kein Mensch käme auf die Idee, daß hier unter dem Damoklesschwert eines Auflösungsbeschlusses musiziert wird.

Von Isabel Herzfeld

Nachdenklich und bedächtig klingt die Stimme des amerikanischen Schriftstellers Louis Begley, als er im Renaissancetheater seine "Berliner Lektion" beginnt."Unerledigtes" lautet der Titel seiner Rede, "Unfinished Business".

Popstar Dieter Bohlen und seine Freundin Nadja Ab Del Farrag haben einen schweren Autounfall nahe Bremen unverletzt überstanden.In dem Bericht des Polizeikommissariats Verden hieß es zu dem Unfall: "Ein international bekannter 44jähriger Popstar geriet mit seinem Pkw infolge von Unachtsamkeit auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern, rutschte in den rechten Seitenraum, prallte gegen einen dort befindlichen Feldbusch.

Wenn einer Diener und Herrscher zugleich sein will, ist das ein schwieriger Spagat.Eberhard Esche braucht den "großen", den formvollendeten, geistvollen Text, um als Sprecher dienen und als Darsteller herrscherlich gestalten zu können.

Von Christoph Funke

DÜSSELDORF .Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat die Schwarz Pharma AG als anlegerfreundlichsten Börsenneuling ausgezeichnet.

FRANKFURT (MAIN) .Bei der Deutschen Bank gibt es nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft den "Anschein eines Systems" zur Beihilfe bei der Steuerhinterziehung.

Über das Verhältnis Theater-Kino-Wirklichkeit ließe sich ausgiebig spekulieren.Seit sich die althergebrachte Darreichungsform auf der Bühne ihrer Anachronismen bewußt ist, imitiert sie optisch wie akustisch den großen Leinwandbruder, und allzugern werden technische Mätzchen zur Verschleierung inhaltlicher Mängel eingesetzt.

DÜSSELDORF (agr/HB)."Wir haben keinen optimalen Start in den liberalisierten Telekommunikationsmarkt hingelegt", erklärte der neue Otelo-Chef Thomas Geitner.

Im Laufe eines Jahres gibt es so manche Neuerscheinung auch mietrechtlicher Art auf dem Büchermarkt.Wir nennen eine kleine Auswahl und geben einen Überblick, welche Literatur sich für welchen Bedarf eignet.

Von Andreas Lohse