Am vergangenen Freitagabend saß ein Großteil der knapp 40 Redakteure der Schweizer Wochenzeitung "Die Weltwoche" noch einmal in der Förrlibuckstraße 10 in Zürich beisammen. Anlass: Der bisherige Chefredakteur Fredy Gsteiger gab seinen Ausstand.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 19.08.2001
Es gibt Augenblicke, in denen sich Umweltminister Jürgen Trittin wie ein Popstar vorkommen darf. In der Jugendherberge Mardorf zum Beispiel.
Sie haben mehrere Fotografengenerationen mit ihren seriellen Architekturdokumentationen geprägt: Bernd und Hilla Becher. Heute feiert Bernd Becher seinen 70.
Aufschlussreiche Perspektiven auf den Inner Circle des zeitgenössischen Tanzes versprechen die Produktion "rrr..
Sollten zufällig Spaziergänger in die Szene gestolpert sein, werden sie sich erheblich gewundert haben: Kurz hinter Potsdam hatten sich gestern Mittag dutzende nackte Frauen und Männer, mit Fahnen und Trommeln ausgerüstet, eine Massenschlacht geliefert. Die bizarr anmutende Horde stammte nicht aus der Steinzeit, sondern probte - ganz modern - fürs Kino.
Wo man hinschaut, waltet der Wald. In den wenigen Orten gähnt die Ereignislosigkeit.
Die Flaute bei den Reality-Formaten macht der Hamburger Fernseh-Produktionsfirma Me, Myself & Eye (MME) zu schaffen. Mit "Girlscamp" und "II Club" produzierte sie zwei Flops.
Als Deutsch-Argentinier hat Manuel Levin beste Voraussetzungen, die Tangokultur aus einer gewissen Distanz zu betrachten - einerseits voller Zuneigung, andererseits als ironischer Kommentator. Mit Liedern von Piazolla bis Hollaender reist er durchs Zwielicht der Geschichte - und enthüllt den "Kampf der Geschlechter".
"Unschuldige Zeugen" nennt die amerikanische Psychologin Emmy E. Werner die Generation der Kriegskinder, der sie selbst angehört: In Deutschland während des Zweiten Weltkriegs aufgewachsen, mit Anfang Zwanzig nach Amerika ausgewandert, lehrt sie heute an der Universität von Kalifornien.
Auch an diesem Samstag hat sich die Quote der Sat1-Fußball-Sendung "ran" nicht erholt: Mit 1,76 Millionen Zuschauern blieb die Bundesliga-Zusammenfassung an ihrem wahrscheinlich letzten, späten Ausstrahlungstermin zum zweiten Mal unter der Zwei-Millionen-Marke. Die Zahl wird ein Argument mehr dafür sein, die Sendung vom 8.
Mal ehrlich, wenn Deutschlands größtes Jugendmagazin zur "Bravo Blitz Tour" drei Nachwuchs-Boy(group)s ankarrt, bleiben Erwachsene tunlichst zu Hause. Heute besteht aber die seltene Chance, ein Phänomen der Popkultur zu beobachten, bevor es in juveniler Hysterie für Ältere unzugänglich wird.
Am Samstag ist wieder Lange Museumsnacht, und in der Redaktion werden schon die Tipps ausgetauscht. Davon sollen Sie als Leser auch was haben.
Was geschichtsinteressierte Zeitgenossen schon immer über ihre Stadt wissen wollten, finden sie in einer ungewöhnlichen Chronik: dem schon vor Jahrzehnten begründeten, jetzt neu bearbeiteten Deutschen Städtebuch. Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit erschien unlängst eine umfangreiche Dokumentation über Brandenburg und Berlin.
Der Umbau des Olympiastadions für die anstehende Fußballweltmeisterschaft rückt ins Bewusstsein, dass das Bauwerk kein Solitär, sondern Teil einer sehr viel größeren Anlage ist: des Reichssportfeldes. Die propagandistische Wirkung, die sich das NS-Regime von den machtvollen Bauten anlässlich der Olympischen Spiele von 1936 erhoffte (und erzielte), fußte nicht allein auf dem imposanten Oval mit seinen bis zu 107 000 Zuschauern.
Er ist bestens bewacht, der Körper auf der Bühne des zeitgenössischen Tanzes. Es schützt ihn ein fester Kokon aus Diskursen.
Woher nimmt er diese Gelassenheit? Er sitzt seit Stunden vor seinem Bildschirm und arbeitet.
Beerdigungen wie die des prominenten korsischen Ex-Nationalistenführers Francois Santoni kennt man sonst nur aus Kriminalfilmen: Stunden vor dem Ereignis bezogen Mitglieder der aus Paris angereisten französischen Antiterror-Einheit Posten, ebenso diskret wie die Mitglieder des Santoni-Clans. Beide Gruppen hatten dasselbe Ziel: Die Suche nach Hinweisen auf Santonis Mörder.
Außenminister Joschka Fischer wird heute seine Nahostreise antreten. Allerdings in verkürzter Fassung.
Reportage. 19 Uhr 05.
Die rot-grüne Bundesregierung liebt außen- und sicherheitspolitische Grundsatzdebatten nicht sonderlich. Das kann man verstehen.
Manchmal spielen wir ein Spiel, das heißt "Ekel-Essen" und geht so: Jeder muss ein Gericht erfinden, das ganz besonders eklig schmeckt. Die Kinder sind dabei sehr erfinderisch.
Eben ist der Vorhang über die letzte Opernpremiere seiner Salzburger Ära gefallen, da blickt Gerard Mortier schon weit in die Zukunft: Ab Herbst 2002 leitet er die neu geschaffene "Ruhr-Triennale", ein Festival, das den Strukturwandel in der Region mit künstlerischen Mitteln begleiten soll. Zum Start wird es einen Zyklus mit inszenierter Kammermusik geben, unter anderem mit Marthalers Bühnenbearbeitung der "Schönen Müllerin" von Schubert.
"Klein, aber oho", sei der Beitrag Dänemarks zur Nato, meint ein deutscher Offizier im militärischen Hauptquartier der Allianz im belgischen Mons anerkennend. Es hat in Brüssel deshalb auch niemanden verwundert, dass ausgerechnet ein General aus dem kleinen Nato-Mitgliedsland, das mehr für seinen Aquavit bekannt ist als für militärische Großtaten, die Truppen des Atlantischen Bündnisses in Mazedonien führen soll.
Auf alten Fotografien sind Berliner Wahrzeichen wie Hackescher Markt oder Alexanderplatz kaum wiederzuerkennen. In der Ausstellung "Stadtblicke" werden 120 historische Aufnahmen zeitgenössischen Fotografien gegenübergestellt.
Wenn der gemeine Zeitungsleser joggend den Grunewald durchquert, gerät er zwangsläufig ins Schwitzen. Auch sein Haar wird feucht und zauselig, die Laufschuhe drecken ein, und der Einreiher von adidas wirkt angebraucht.
Rund 60 000 Menschen haben sich am Wochenende von den Musikklängen und Lichtspielen der dritten Potsdamer Schlössernacht verzaubern lassen. Insgesamt boten über 200 Musiker und Schauspieler in den Nächten zu Samstag und Sonntag ein hochkarätiges Programm an 13 angestrahlten Spielorten.
Der Vorstand der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, hat Bedenken gegenüber Allfinanz-Konzernen. "Ich bezweifle, dass es der Königsweg ist, wenn Banken Versicherungen kaufen oder umgekehrt.
Die türkischen Zeitungen berichteten am vergangenen Montag fast ganzseitig über die Geschichte der Mauer und die Gedenkzeremonien. Die Milliyet schrieb zudem über die "türkischen Opfer der Mauer.
Frank Steffel macht Ernst mit der Erneuerung an der Spitze der CDU: Am Sonntag kündigte der Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl an, im Falle eines Sieges Eberhard Diepgen als Parteichef ablösen zu wollen. "Frank Steffel ist sich mit Eberhard Diepgen schon seit längerem darüber einig, dass der Regierende Bürgermeister auch Parteivorsitzender sein solle", sagte Parteisprecher Matthias Wambach dem Tagesspiegel.
Belohnen. Eine jemenitische Mutter mit drei Kindern hat ihrem Gatten nach 15 Jahren Ehe als Belohnung für seine Geduld und Treue eine hübsche Zweitfrau ausgesucht.
In der EU zeichnet sich eine haushaltspolitische Kehrtwende ab. Die Finanzminister des Euroraums wollen den strengen Sparkurs vorübergehend verlassen.
Seit Jahren gilt Berlins Justiz als überlastet. Jetzt soll sie laut Nachtragshaushalt zusätzlich zehn Millionen Mark sparen.
Wer nicht hören will, muss fühlen. Das alte Sprichwort bekommt in diesen Wochen eine neue Bedeutung: Gerade diejenigen, die dauernd hören, was sie am liebsten nicht mehr hören wollen, fühlen sich ganz hundsmiserabel.
Manchmal wäre es besser, einfach zu schweigen, falls man ernst genommen werden will. Wenn aber der ehemalige Regierende Bürgermeister - und Justizsenator - Eberhard Diepgen wenige Wochen nach seinem Zwangsrücktritt laut die Zustände in der Justiz beklagt, muss er sich auch laut fragen lassen, was er in seiner Amtszeit dagegen unternommen hat.
Die Toleranz-Vorstellung der bekanntlich sehr aufgeschlossenen Holländer befindet sich auf Kollisionskurs mit der Realität des Sozialstaats. Im Januar nahmen die Niederlande der Prostitution die letzten Reste an Illegalität.
Alles dreht sich, alles bewegt sich: Das City-Sommerfest rund ums Riesenrad am Kranzler-Eck auf dem Kurfürstendamm lief am Sonntag zur Hochform auf. Die City-West war proppenvoll, rund um die 450 Stände herrschte Gedränge, 70 Geschäfte hatten geöffnet.
Die geplanten Einsparungen in Millionenhöhe bei der Berliner Justiz treffen auf Ablehnung. Nachdem am Freitag Kammergerichtspräsidentin Gisela Knobloch die im Nachtragshaushalt geplanten Kürzungen von fast zehn Millionen Mark scharf kritisiert hatte, meldete sich am Wochenende auch Eberhard Diepgen (CDU) zu Wort.
Jetzt wissen wir endlich, was Al Gore während seiner jüngsten Europa-Reise getrieben hat: Er nahm, wie man so sagt, Kontakt mit seiner "Basis" auf. Wäre Europa bei der US-Präsidentschaftswahl 2000 wahlberechtigt gewesen - der frühere Vizepräsident hätte die Wahl glatt gewonnen.
Eine Extra-Portion Melonen haben der Berliner Stadtbär Tilo und seine Partnerinnen Schnute und Maxi am Sonntag schmatzend verputzt. Anlass des Festmahls war der 62.
Aus der Asche der Internet-Pleite ist ein überraschendes Phänomen aufgetaucht: Einige Dot-coms auf beiden Seiten des Atlantiks verdienen Geld. Dabei waren noch vor nicht allzu langer Zeit Gewinne bei Internet-Firmen so selten wie Anzüge bei deren Chefs.
Am 20. September um 15 Uhr sollen im Bürgersaal des Rathauses wieder einmal die Spandauer Hochzeitsjubilare vom Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz und dem Sozialstadtrat Jürgen Vogt empfangen werden, um bei stimmungsvoller Musik, Kaffee und Kuchen gemeinsam zu feiern.
Die konsequente Reduzierung von Treibhausgasen dürfte langfristig nicht nur das aufgeheizte Weltklima abkühlen, sie könnte auch Tausende von Menschenleben retten. Bis zum Jahre 2020 könnten allein in den vier Metropolen Santiago de Chile, Mexiko-Stadt, Sao Paulo und New York 64 000 vorzeitige Todesfälle, 65 000 Fälle von chronischer Bronchitis sowie 37 Millionen TageArbeitsausfall vermieden werden, wie Forscher im Magazin "Science" kommentieren.
Vor 25 Jahren berichteten wir:Ein Sonderausschuß der Weddinger Bezirksverordneten soll sich in den kommenden Monaten mit der Notstromversorgung des Rudolf-Virchow-Krankenhauses befassen. Gesundheitsstadtrat Banholter hatte zuvor auf Anfragen der CDU- und SPD-Fraktion Auskunft darüber geben müssen, warum am 28.
Von der Maut auf Autobahnen, für die Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) Berlin mit einer Ausnahmegenehmigung befreien lassen will, wären nach Berechnungen der Verwaltung täglich 29 000 Fahrten betroffen. Die Zahl relativiert sich allerdings, wenn man sie mit der Gesamtzahl aller Fahrten des Wirtschaftsverkehrs vergleicht, die bei einer Million liegt.
Das ist peinlich für die Deutsche Bank. Der Paketverkauf von 44 Millionen Telekom-Atien vor zwei Wochen ist gründlich in die Binsen gegangen.
Wer ist Ellen? Wer ist Alice?
Zahlreiche musikalische Neuentdeckungen, 17 500 Besucher und eine Auslastung des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt von 75 Prozent: Die Veranstalter vom Europäischen Musik-Sommer young.euro.
"Lieber Gott, ich bitte dich das Ergebnis meiner Analyze von Haut wird gut sein", hat eine Frau am 13. August ungelenk in ein Buch geschrieben, das in der Kapelle des Sankt Gertrauden-Krankenhauses ausliegt.