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Von Thomas Migge, Rom Vorschnelles Reden darf man sich von Giuseppe Pisanu nicht erwarten. Der neue italienische Innenminister ist bekannt für seinen, wie er ihn nennt, „zugenähten Mund“.

Von Henning Klüver Selten hat sich Mailand so amerikanisch gegeben wie in diesem Sommer. In den Innenhöfen des Palazzo Reale, der sich mit rund 20 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zu einem großen europäischen Museumspol entwickelt, klingt noch bis Mitte August täglich der „Manhatten Sound“ von verschiedenen US-Jazzgruppen.

Er wusste, warum es in der DDR keine Autoreifen, keine Kasslerkoteletts, keine Lederjacken und keine Scheibenwischergummis gab. In der sozialistischen Mangelwirtschaft jagte der Kriminalist jene, die es mit dem Volkseigentum nicht so genau nahmen.

Von Martina Kessel Die Arbeitertochter Paula Ludwig wunderte sich im Kaiserreich gleichermaßen über die Frömmigkeit und das Zeitverständnis ihrer Großmutter, die immer dann, wenn sie ein Ei weichkochen wollte, ein Vaterunser betete, statt auf die Uhr zu schauen, weil es genau die richtige Länge habe. Heute fallen eher die auf, die keine Uhr tragen, und nicht selten wird der Verzicht auf den alltäglichen Zeitmesser gezielt als Symbol eingesetzt: als Zeichen der Unangepasstheit, der souveränen Überlegenheit gegenüber dem Zwang der allgegenwärtigen Zeitnetze oder schlicht des Im-Urlaub-Seins.

Von dieser Bundestags-Sitzung wollte Wilhelm von Boddien keine Sekunde verpassen. Denn gestern stand sein persönlicher Traum zur Debatte, die Rekonstruktion der historischen Barockfassade des Berliner Stadtschlosses.

„Als Studentin“, sagt die Frau, „musste ich Hirne sezieren – und da kam es schon mal vor, dass ein Hirnteilchen unter meinem Nagel stecken blieb. Ich fragte mich, was es wohl sein mochte, das ich mir da unter den Nagel gerissen hatte .

Der Fusionsfall Eon-Ruhrgas hat eine heftige Diskussion darüber ausgelöst, ob die 1973 eingeführte Ministererlaubnis heute noch das richtige Instrument ist, um Entscheidungen der Wettbewerbshüter außer Kraft zu setzen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Uwe Jens will die Ministererlaubnis ersatzlos streichen.

Die fünfziger Jahre müssen eine lustige Zeit im Theater gewesen sein. Es war die Ära, in der Spiele mit absurd demontierten oder grotesk übertriebenen Boulevard-Dramaturgien als wagemutige Avantgarde gelten konnten und Eugène Ionesco als Speerspitze der modernen Dramatik gehandelt wurde.

Frank Bachner über die Lücken im Doping-Kontrollsystem der Radprofis Aus gegebenem Anlass müssen wir hier einfach noch mal Dario Frigo zitieren, den Italiener, der beim Giro d’Italia 2001 zeitweise Zweiter im Gesamtklassement war: „Ich kam auf natürliche Weise nach oben. Meine Leistung basiert auf Opferbereitschaft und Trainingsfleiß.

Von Ursula Weidenfeld Es gibt Streit um die Vorschläge der Hartz-Kommission zur Reform des deutschen Arbeitsmarktes. Streit zwischen der Regierung und der Opposition.

Bei diesem Fall gab es kein „richtig“ oder „falsch“, es ging um eine schwierige Abwägung: zwischen dem Grundrecht der Lehrerin auf Bekenntnisfreiheit und dem Recht von Eltern und Kindern, in der Schule nicht mit einem religiösen Bekenntnis konfrontiert zu werden. Das Bundesverwaltungsgericht hat das Recht auf Bekenntnisfreiheit der so genannten negativen Religionsfreiheit nachgeordnet.

Von Holger Wild Wie baut man eine Fassade nach, die zwischen 1698 und 1716 von Hunderten Steinmetzen gemeißelt, von Dutzenden Bildhauern verziert worden ist? Deren Baupläne verloren sind.

Ohne Gliazellen – neben Neuronen die zweite Art von Hirnzellen – kann das menschliche Denkorgan nicht genügend Verbindungen (Synapsen) bilden, um Signale weiterzuleiten. Das hat Karl Nägler von der Freien Universität Berlin festgestellt.

Am Samstag beginnt die Tour de France, ein sportliches Weltereignis. Dass auch die Deutschen das Radsport–Fieber packte, so wie sie sich einst, wegen Boris Becker, für Tennis begeisterten, lag vor allem an einem Mann: Jan Ullrich.

Von Jörg Plath „Streusandbüchse“ war noch eine der zärtlicheren Bezeichnungen für die Mark Brandenburg. Auch der Franzose Stendhal verstand nicht, wie man in diese sandige Einöde Dörfer hatte bauen können.

Moderatorin Sandra Maischberger und Friedrich Küppersbusch als Produzent der Sendung „Maischberger“ haben die Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender n-tv bis mindestens Ende 2003 verlängert. Programmchef Helmut Brandstätter freute sich, dass damit „endlich die letzten Spekulationen aus der Welt sind“.

Den Haag (klb). Die neue niederländische Regierungskoalition aus Christdemokraten, der populistischen „Liste Pim Fortuyn“ und den Rechtsliberalen hat eine radikale Abkehr von der bisherigen liberalen Rechts-, Innen- und Ausländerpolitik angekündigt.

Entschieden hat der Bundestag nur über die äußere Gestalt des Gebäudes auf dem Schlossplatz. Jetzt müssen die Fragen der Finanzierung, der Nutzung und des Zeitplans geklärt werden.

Seit Eröffnung des neuen Hauses im Jahr 1961 gehört die Amerikanerin Catherine Gayer zum Ensemble der Deutschen Oper. Noch im selben Jahr sang die gerade 24-Jährige in Venedig in der Uraufführung von Luigi Nonos „Intolleranza“, ein Jahr später debütierte sie als Königin der Nacht in Covent Garden.

Von Karin Sturm Silverstone. Auf den ersten Blick sind die silbergrauen Büromöbel oder Workstations gar nicht so außergewöhnlich: ein Spiel in Silbergrau, moderne Linienführung, klare, große Flächen und dazu eine interessante Designlösung für die schwenkbaren Flachbildschirme.

Von Jost Müller-Neuhof Es sieht so aus, als könnte es in der Debatte um die Stasi-Unterlagen doch noch einen Sieger geben. Tief in der Nacht wollte der Bundestag das geänderte Gesetz verabschieden.

Von Heinrich Hecht Ein Zauberberg mysteriös geformter Dinge wartet auf der Bühne. Ein Mann tritt ein in das geheimnisvolle Laboratorium, setzt sich ins Dunkel, auf einer Leinwand erscheinen Bilder ohne Ton.

Wir leben ein gutes Stück vom Prinzip Hoffnung, sagte Hans-Joachim Fuhrmann, Sprecher des Verbandes der Zeitungsverleger, am Donnerstag in Berlin. Worauf diese Hoffnung basieren soll, vermochte er nicht zu sagen.

Da sage niemand, Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin habe kein Händchen für die Medien, jedenfalls für gewisse. So konnten sich fleißige Leser der „Süddeutschen Zeitung“ gestern bereits am Frühstückstisch – aus der Feder des Ministers selbst – gedanklich auf das einstimmen, was er mittags vor Journalisten in Berlin über den „Zwischenbericht zur Konkretisierung und Umsetzung des filmpolitischen Konzepts“ aus seinem Hause vorzutragen gedachte.

Von Jost Müller-Neuhof Heute ist das Kopftuch beige, braun und schwarz,und schon an der Art, wie sie es gebunden hat, merkt man, dass Fereshta Ludin es nicht aus modischen Gründen trägt. So sitzt sie am Donnerstag schweigend vor dem Gericht, das ein für ihre berufliche Zukunft entscheidendes Urteil fällt: Die aus Afghanistan stammende Deutsche muss auf ihr Tuch verzichten, wenn sie hier zu Lande Lehrerin an einer staatlichen Schule werden will.

Im Ringen um die Rettung von Babcock-Borsig (siehe Bericht Seite 18) haben der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen Bürgschaften angeboten, die fast die Hälfte des auf 700 Millionen Euro bezifferten Finanzbedarfs abdecken sollen. Wer eine Bürgschaft übernimmt, verpflichtet sich, für die Erfüllung der Schulden eines anderen einzustehen.

Thomas Lackmann liest Franz Kafkas Beitrag zur nationalen Tagesdebatte Keine Witze über patriotische Symbole! Deshalb soll zur Feier des Tages der unkomischste Dichter seit Schiller zitiert werden.

Sein Fest im eigenen Garten am heutigen Freitag ist für Bundeskanzler Gerhard Schröder nicht wirklich eine Herausforderung. Schließlich ist er seit dem Tag der Offenen Tür im Kanzleramt im vergangenen September Routinier in der Frage, wie man tausende Gäste bewirtet, unterhält und durch den Kanzlerpark flanieren lässt.

Jazz-Bassisten am Klang zu erkennen, ist eine ziemlich knifflige Aufgabe. Ob auf alten Platten oder bei Live-Konzerten, oft gehen sie ganz unter im Getöse, und selbst wenn sie gut zu hören sind, bleibt bisweilen nur zu vermuten, welche Noten sie nun genau zupfen auf ihrem überdimensionierten Instrument.