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Er kann klopfen, pochen, brennen, bohren, stechen, kurz und jäh aufflammen, dumpf anhalten. Unzählige Philosophen und Dichter haben über den "großen Lehrer der Menschen" (Marie von Ebner-Eschenbach) nachgedacht, ihn sogar als Zwilling der Lust oder Steigerungsform des Verliebtseins betrachtet: Ein wenig - von Herzen - mit Schmerzen.

Der Bürgermeister-Kandidat für den Großbezirk Kreuzberg/Friedrichshain tritt nicht an zur Wahl. Das wäre keine Meldung - wenn es sich nicht um einen PDS-Mann handeln würde, den die SPD gern mitwählen würde.

Von Gerd Nowakowski

Draußen auf dem Land braucht es seine Zeit, bis Unzufriedenheit und Verzweiflung in Wut umschlagen. Doch wenn es einmal soweit ist, lassen sich die Gemüter nicht mehr mit faulen Tricks und plumpen Versuchen der Beschwichtigung beruhigen.

Von Stephan Israel

Wäre das alles vor zehn Jahren passiert, als anderswo die Regimes stürzten - dem Balkan wären vier Kriege erspart geblieben und dem serbischen Volk Isolation und Not. Nun endlich scheint sich das Volk vom Diktator befreien zu können, es stürmt das Parlament, ruft mit wehender Trikolore von den Portalen die Republik aus.

Von Christoph von Marschall

Ungeachtet einer vereinbarten Waffenruhe sind am Donnerstag bei neuen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und Israeli zwei Menschen getötet worden. Wegen des für Freitag ausgerufenen palästinensischen "Tags des Zorns" wurde mit weiteren blutigen Konflikten gerechnet.

Kultur- und Hochschulminister Wolfgang Hackel (CDU), der wegen seiner Firmenbeteiligungen in die Kritik geraten war, ist am Donnerstag überraschend zurückgetreten. In einer kurzen Erklärung nannte Hackel keine Begründung für seinen Schritt.

Von Thorsten Metzner

Die Kultusminister wollen an ihrem Vorgehen bei der Rechtschreibreform festhalten. Trotzdem drängen die Kultusminister der Union darauf, dass der geplante Erfahrungsbericht schon im kommenden Jahr, statt wie geplant im Jahr 2003, vorliegt.

Von Bärbel Schubert

Die Antwort aus Moskau ließ nicht lange auf sich warten. Kaum war die Demonstration in Belgrad am Donnerstag eskaliert, kaum waren die ersten Nachrichten vom Sturm auf das Parlamentsgebäude zu lesen, warnte Präsident Waldimir Putin: Wenn die "Entwicklungen der vergangenen Tage" nicht gestoppt würden, könnte dies "schwer wiegende Konsequenzen nicht nur für Jugoslawien" haben, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax aus einem Brief Putins an den russischen Parlamentspräsidenten Gennadi Selesnjow.

Von Elke Windisch

Kurz bevor er starb, gründete Karl Schmidt-Rottluff 1975 eine Stiftung, stattete sie mit drei Millionen Mark aus und widmete sie jungen Künstlern, um seinen eigenen Erfolg "in den Fluss künstlerischen Schaffens einzugliedern". Das Karl Schmidt-Rottluff Stipendium wird seitdem jährlich vergeben: Lothar Baumgarten, Stephan Balkenhol, Thomas Demand waren ebenso Stipendiaten wie Eberhard Havekost, Gunda Förster, Sabine Hornig.

Das Klimpern der Hawaiigitarren seines "Hula-Blues"-Projekts ist kaum verklungen, da steht Taj Mahal erneut auf den Brettern, um das Quasimodo mit seiner "Phantom-Blues-Band" an drei aufeinander folgenden Abenden in einen swingenden Dampfkessel zu verwandeln. Nach seinen weltmusikalischen Ausflügen ist Mahal wieder zurückgekehrt in die Welt der Nachtclubs und Rhythm & Blues-Trinkerhöllen.

Von Volker Lüke

"Unser Fusionsvertrag hat den gleichen Wortlaut wie der zwischen Thyssen und Krupp. Nur mit dem Unterschied: wir haben nur eine feste Mitarbeiterin", erklärte gestern Fred David im Berliner Hotel Adlon.

Vier Tage nach ihrer Aufsehen erregenden Kundgebung auf dem Platz des Himmlischen Friedens sind am Donnerstag erneut mindestens 30 Anhänger der verbotenen Falun-Gong-Bewegung abgeführt worden. Sechs Falun-Gong-Mitglieder sind festgenommen worden, als sie mitten auf dem Platz ein Spruchband entrollen wollten.

Zwei Tage nach den Sonntagsreden zum Tag der Einheit blickte am Donnerstag der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit zurück auf die letzten zehn Jahre: Bernhard Jagoda sprach von Vereinigungsschock (im Osten) und Vereinigungsboom (im Westen). Eine Million Menschen sind inzwischen von Ost nach West gezogen, der überwiegende Teil aus beruflichen Gründen.

Gut eine Woche vor seinem Ausscheiden aus dem Amt ist PDS-Chef Lothar Bisky mit dem Vorsitzenden der SPD, Bundeskanzler Gerhard Schröder, zusammengekommen. Bei dem Treffen unter vier Augen am Donnerstagmittag im Restaurant Aigner in Berlin-Mitte wurde unter anderem über die politische Lage in Berlin und Brandenburg gesprochen, bestätigte ein PDS-Sprecher dem Tagesspiegel.

Wie weit Milosevic auf die Armee zählen kann, hängt vor allem von Generalstabschef Nebojsa Pavkovic (52) ab. Bisher galt er als treuer Parteigänger des Diktators, doch in den jüngsten Tagen hat er sich widersprüchlich geäußert.

Der exzellent deutsch sprechende Führer der Demokratischen Partei (48) - er hat in Konstanz in Philosophie promoviert - schmiedete schon das Bündnis "Zajedno", das 1996/97 mit monatelangen Protesten die Anerkennung des Kommunalwahlsieges in 15 Städten erzwang. Djindjic wurde Bürgermeister von Belgrad, stürzte aber über sein Zerwürfnis mit Vuk Draskovic, der zu Milosevic überlief.

Weder Girlanden noch Schaufensterschmuck künden in dem beschaulichen Großherzogtum von dem nahenden Machtwechsel in Europas unauffälligsten Herrscherhaus. Nicht nur auf Kronen- und Zeptertausch müssen die Paparazzi der internationalen Klatschpresse an diesem Wochenende beim thronlosen "Thronwechsel" in Luxemburg verzichten.

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Arbeitszeit von Ärzten wird die deutschen Krankenhäuser nach Schätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) rund eine Milliarde Mark kosten. Laut DKG-Geschäftsführer Jörg Robbers ergibt sich dies aus dem zusätzlichen Personalbedarf von durchschnittlich zehn Ärzten in jedem der 2263 Krankenhäuser.

Bis zu 5000 Palästinenser ziehen von 15 bis 20 Uhr "gegen den israelischen Besatzungsterror - für einen unabhängigen palästinenischen Staat" vom Roten Rathaus zum Brandenburger Tor. Zehn Palästinenser beginnen dort um 9 Uhr eine dreitägige Mahnwache.

Von Jörn Hasselmann

Wenn ein Eishockeyspieler im Jahre 2000 nach zweijähriger Abstinenz in die Eissporthalle Jafféstraße zurückkehrt, dann erinnern ihn nur noch "die Kabinengänge und die Fans" an früher. Zwei Spielzeiten war Fabian Brännström bei der Düsseldorfer EG.

Von Claus Vetter

Die Schlammschlacht eskaliert, und Christoph Daum wird durch Bayern München immer mehr in die Enge getrieben. Nach Schlägen unter die Gürtellinie und wilden Gerüchten fordert jetzt Bayern-Vizepräsident Professor Fritz Scherer vom designierten Bundestrainer eine Haaranalyse, um die von Münchens Manager Uli Hoeneß kolportierten Drogen-Vorwürfe auszuräumen.

Im Juni 1999 formulierten 29 Wissenschaftsminister aus den Ländern Europas gemeinsame Grundsätze für eine Hochschulreform. An die Stelle der ewig langen Studienzeiten in Studiengängen, die mit nur einem Abschlussexamen enden, sollten zweistufige Studiengänge treten.

Gegner des Rechtsextremismus aus allen Teilen Deutschlands wollen am Sonnabend in Berlin gegen die NPD demonstrieren. Ziel des Marsches ist die Bundeszentrale der rechtsextremen Partei, die sich seit Februar dieses Jahres im Bezirk Köpenick befindet.

da war es zu spät, da war er mit der Krankheit konfrontiertAls Jürgen Kaminski sechs Jahre alt war, bekam er seine erste Brille. Die Untersuchung vor dem ersten Schultag in Ost-Berlin hatte ergeben: Eine vererbte Kurzsichtigkeit werde seine Sehkraft weiter verschlechtern.

Jeder Berliner und jeder Brandenburger hat im vergangenen Jahr 32,2 Pfennig für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gespendet, das ist weit mehr als andere Binnenländer. In Süddeutschland zum Beispiel kamen "nur" 15,1 Pfennig zusammen, in Hamburg und Bremen dagegen über 200 Pfennig pro Kopf.

Von Jörn Hasselmann

Der Duft der Weiden hing in der Luft, als Artur Jacob seinem Sohn die Illusion vom Zirkus nahm. Als er sich in seiner Werkstatt niederließ, um für den Säbelmann einen Korb zu flechten - und genau nach Anweisung einige Schlitze für die Klingen offen ließ.

Von Katja Füchsel

Was den Gärtner häufig stört, freut den Reiter: Brandenburgs Sandböden eignen sich hervorragend für lange Ausritte, die Landschaft lädt Pferd und Reiter geradezu ein. Das Waldgesetz steht dem entgegen: Anders als im Bundeswaldgesetz und vielen anderen Bundesländern geregelt, ist das Reiten und Fahren im Wald in Brandenburg nur auf extra dafür ausgewiesenen Wegen erlaubt, für die Ausweisung sind die Forstämter der Landkreise zuständig.